Wenn sich Ihr Kind
einen Hund wünscht


Informationen & Tipps als Entscheidungsgrundlage
für die Anschaffung eines Hundes in der Familie
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Ein Hund in der Familie

Die Deutschen halten gerne Haustiere. Dies belegen unter anderem die 2011 veröffentlichten Zahlen des Industrieverbandes Heimtierbedarf e. V. (IVH), nach denen in deutschen Haushalten 22,3 Millionen Heimtiere leben. Würde man die Zahl der Aquarien- und Terrarientiere noch hinzuzählen, ergäbe sich noch eine weitaus höhere Zahl - so der IVH. Zwar sind Katzen immer noch die beliebtesten Heimtiere, allerdings nehmen Hunde gleich Platz 2 ein, den sie sich mit einer anderen Gruppe, den Kleintieren wie Hamster, Meerschweinchen und Co., teilen. Der Industrieverband Heimtierbedarf e. V. ermittelte, dass 5,3 Millionen Hunde in deutschen Haushalten leben.

Einen Hund zu besitzen, ist dabei auch Traum vieler Kinder: Der Hund gilt als aktiver Spielgeselle und treuer Weggefährte. Zugleich stellt dieses Haustier allerdings auch vergleichsweise hohe Ansprüche an den Halter. Im Gegensatz zur Katze ist der Hund ein Rudeltier, das sein Herrchen insbesondere deshalb fordert, da er den ständigen Kontakt zu seinen Bezugspersonen sucht. Wenn es um die Anschaffung eines Hundes geht, sind die positiven Eigenschaften des Hundes und die Anforderungen, die er an seine Halter stellt, oft Grund für langwierige Diskussionen in den Familien.

Mit unserer Broschüre möchten wir Ihnen helfen zu erkennen, ob ein Hund in Ihre Familie passt, und Sie darauf vorbereiten, was Sie erwartet, wenn tatsächlich ein Hund in Ihrer Familie lebt. Einen Schwerpunkt möchten wir dabei auf die Beziehung zwischen Kind und Hund legen.

Die Hundehaltung: Auswirkungen auf die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes

Lebt ein Hund in der Familie, kann dieses gleich in mehrfacher Hinsicht positive Auswirkungen auf die Entwicklung Ihrer Kinder haben. Einer der wichtigsten Aspekte ist in diesem Zusammenhang die Übernahme von Verantwortung. Beziehen Sie Ihr Kind in die Versorgung des Hundes mit ein, lernt Ihr Nachwuchs, dass sein Handeln ausschlaggebend für das Wohlbefinden eines anderen Lebewesens sein kann. Es erkennt im Idealfall, dass es auch unangenehme Aufgaben erfüllen muss und dass eigene Bedürfnisse in bestimmten Fällen hintanstehen müssen.

Zahlreiche Psychologen und andere Wissenschaftler haben sich bereits mit der Beziehung zwischen Hund und Kind auseinandergesetzt. Der Fokus der jeweiligen Untersuchungen unterscheidet sich dabei mitunter stark, allerdings steht auch manchmal die Frage im Zentrum, wie ein Hund Kinder in emotional schwierigen Situationen unterstützen kann. 2002 untersuchten die Psychologen Prof. Dr. Bergler und Prof. Dr. Hoff etwa die Einflüsse eines Hundes auf Kinder, die sich in Scheidungskrisen befinden.

Ihr Fazit: Ein Hund kann zahlreiche präventive und co-therapeutische Effekte erzielen, die für das Kind wichtig sind. Dabei geht es nicht um ausgebildete Therapiehunde, die zum Beispiel innerhalb der Psychotherapie, Ergotherapie und der Betreuung von Personen mit körperlichen Einschränkungen ihre Dienste erbringen. Vielmehr erschließen sich die positiven Effekte aus den Grundeigenschaften des Hundes.

Bergler und Hoff betonen in diesem Zusammenhang insbesondere, dass der Hund eine konstant positive Gefühlswelt repräsentiere, eine Herausforderung für das Kind sei, Geborgenheit vermittle und ein Gesprächspartner sei, der bedingungslos unterstütze und Einsamkeit keine Chance biete. Untersuchungen wie die oben erwähnte betonen somit stark, dass ein Hund Kinder emotional unterstützen kann. Dieser positive Effekt muss dabei nicht nur in Krisensituationen auftreten. Vielmehr kann man sicherlich auch unterstellen, dass ein Haustier wie ein Hund einen Beitrag dazu leistet, emotionale Stabilität und soziales Verhalten schon in frühen Jahren zu fördern.


Hund am Strand

Weitere Gründe für die Anschaffung eines Hundes

Haben Sie bereits einmal mit Ihren Kindern über die Anschaffung eines Hundes gesprochen, werden Sie sicherlich einem Aspekt besondere Bedeutung beigemessen haben: Ein Hund ist kein Tier, das ausschließlich in einer Wohnung leben kann, er benötigt Bewegung und Aktivitäten in der freien Natur. Viele Eltern verwenden dieses Argument gegen die Anschaffung eines Hundes. Das Gassigehen und Spielen im Freien wird als eine Belastung empfunden, da es jeden Tag und bei Wind und Wetter erfolgen muss. Allerdings ist diese Herausforderung, die ein Hund darstellt, auch ein bedeutender Pluspunkt.

Bergler und Hoff stellten in einer anderen Untersuchung, die den Einfluss von Hunden auf das Verhalten und Erleben von Jugendlichen in der Großstadt Berlin thematisiert, unter anderem auch fördernde Effekte auf die Gesundheit von Kindern mit Hund fest. Die beiden Psychologen weisen in diesem Kontext auf eine Gesundheitsförderung hin, die den Kindern zugutekommt und die sie vor allem in Hinblick auf das Bewegungstraining, die Regulierung des Tagesablaufs und die Naturverbundenheit beobachteten.

Ergänzend zu diesen Befunden kann man auch auf die seit Langem vertretenen Thesen hinweisen, dass die Haltung von Tieren das Risiko der Kinder, an Allergien zu erkranken, verringern kann und zudem Ausgeglichenheit und Aktivität fördert.

Die Gesellschaft nimmt Hundehalter außerdem oft als besonders offen und kommunikativ wahr. Belegen lässt sich dieses unter anderem durch eine Mitteilung des Industrieverbandes Heimtierbedarf e. V., in welcher der Verein unter Berufung auf eine Onlineumfrage eines Meinungsforschungsinstituts 2011 mitteilte, dass 88 Prozent der Befragten davon ausgehen, die Haltung von Hunden fördere den Kontakt zu Mitmenschen. Gründe für diese Wahrnehmung sind sicherlich die Aktivität von Hundehaltern sowie die oben bereits beschriebenen positiven Effekte der Hundehaltung auf die sozialen und emotionalen Kompetenzen.

Gründe gegen die Anschaffung eines Hundes

Trotz der zahlreichen positiven Effekte, welche die Haltung von Hunden für Sie und Ihre Kinder mit sich bringen kann: Wägen Sie die Entscheidung für oder gegen einen Hund genau ab. Jede Medaille hat zwei Seiten, sodass es auch eine Reihe von Gründen gibt, die im individuellen Fall gegen die Anschaffung eines Hundes sprechen. Dieses sind zum einen formale Gründe, die sich zum Beispiel aus der derzeitigen finanziellen Situation oder aus den Wohnverhältnissen ergeben. Zum anderen müssen Sie und Ihre Familienmitglieder sich bewusst sein, dass ein Hund die Flexibilität Ihrer Familie einschränkt: Sie müssen ihn täglich versorgen, ihn fördern und nach Lösungen suchen, wenn zum Beispiel einmal ein Urlaub ansteht. Zudem ist die Entscheidung für einen Hund eine, die Ihre Familie lange bindet: Die Lebenserwartung von Hunden liegt bei ca. 14 Jahren, wobei es Unterschiede hinsichtlich der Rassen geben kann. Ein Hund kann auch einmal 20 Jahre und älter werden.

In den weiteren Kapiteln dieser Broschüre finden Sie unter anderem nähere Informationen zu den Kosten, die ein Hund verursacht, sowie eine Checkliste, die es Ihnen erleichtert festzustellen, ob Ihre Familie für die Haltung eines Hundes geeignet ist. Zudem erhalten Sie Hilfestellungen, wenn die Entscheidung gegen einen Hund gefallen ist und Sie Ihre Kinder mit diesem Entschluss konfrontieren müssen.
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Was die Anschaffung und Haltung eines Hundes kostet

Viele Familien unterschätzen die Kosten für die Anschaffung und Haltung eines Hundes. Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Faktoren zusammengestellt, die bestimmen, wie teuer die Hundehaltung wird.
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Kinderfreundliche Hunderassen

Mittlerweile vertreten viele Experten die These, dass das Kriterium Kinderfreundlichkeit wenig mit der Rasse eines Hundes zu tun hat. Die Erziehung eines Hundes, die Prägung im Welpenalter sowie die Erfahrungen, die der Hund im Laufe seines Lebens mit Menschen gesammelt hat, scheinen dieser Argumentationslinie folgend die entscheidenden Faktoren zu sein, die den Charakter eines Hundes formen.

Dennoch haben die Menschen mit der Herauszüchtung von Hunderassen begonnen, um besondere Grundeigenschaften zu festigen. Kinderfreundlichkeit mag in Zeiten, in denen der Hund vor allem auch ein Funktionstier war, nicht die zentrale Rolle gespielt haben, wohl aber zum Beispiel Ausgeglichenheit, Belastbarkeit und Aufgeschlossenheit, welches ebenfalls wichtige Faktoren sind, wenn man einen passenden Hund für seine Familie sucht. Weitere Kriterien, die Hunde zu guten Familienhunden machen können, sind ein nicht zu stark ausgeprägter Jagdinstinkt und Robustheit.

Im Folgenden stellen wir ein paar Hunderassen vor, die heutzutage viele Familien als Familienhunde halten. Bitte beachten Sie bei der Suche nach einem passenden Hund für Ihre Familie, dass nicht nur Sie Ansprüche an den Hund stellen, sondern der Hund auch an seine Menschen. Insbesondere Hunderassen, die als Moderassen besondere Aufmerksamkeit genießen, mögen Kindern zwar gut gefallen, stellen diese Hunde allerdings nach der Anschaffung besondere Ansprüche, da sie zum Beispiel sehr lauffreudig sind, kommt es nicht selten zu Schwierigkeiten. Noch wichtiger als die Hunderasse an sich ist es, dass Sie einen Hund aus einer seriösen Zucht aufnehmen. Auch Mischlinge können dabei selbstverständlich infrage kommen.

Berner Sennenhund

Samojede

Golden Retriever


Labrador

Malteser

Foxterrier


Jack Russel Terrier

Deutscher Schäferhund

Boxer


Bobtail

Mops

Eurasier


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Checkliste: Sind Sie auf einen Hund vorbereitet?

Im Folgenden finden Sie eine Checkliste, die Ihnen die Einschätzung erleichtert, ob Ihre Familie auf die Anschaffung und Haltung eines Hundes vorbereitet ist. Sie und die Mitglieder Ihrer Familie sollten im Idealfall alle Fragen mit Ja beantworten können. Können Sie eine oder mehrere Fragen nicht bejahen, diskutieren Sie das Problem mit Ihrer Familie. Wiegt der Grund, warum Sie die jeweilige Frage nicht mit Ja beantworten können, schwer, etwa weil eine Finanzierung oder eine Versorgung nicht geklärt ist, und können Sie keine Lösung finden, vertagen Sie die Entscheidung. Eventuell verbessern sich die Voraussetzungen zu einem späteren Zeitpunkt.















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Die Entscheidung gegen einen Hund - Wie sage ich es meinem Kind?

Auch wenn Sie Ihre gesamte Familie miteinbezogen haben, als es in Diskussionen um die Frage ging, ob ein Hund angeschafft wird: Schlussendlich müssen Sie als Erwachsener eine endgültige Entscheidung treffen. Sie besitzen in diesem Kontext nicht nur Verantwortung gegenüber Ihren Kindern, sondern auch gegenüber dem Tier, das Sie, wenn alle Stricke reißen, zur Not alleine versorgen müssen.

Sind Sie nach längerem Abwägen zu dem Entschluss gelangt, dass ein Hund nicht in Ihre Familie passt, müssen Sie sich der Herausforderung stellen, diese Entscheidung auch Ihren Kindern mitzuteilen. Lassen Sie Ihre Kinder nicht unnötig lange in der Hoffnung, dass ein Hund in naher Zukunft in die Familie aufgenommen werden kann:

Im schlimmsten Fall steigert sich mit der Zeit sogar noch die Vorfreude auf einen Hund und die Enttäuschung fällt umso größer aus. Schaffen Sie aber auch nicht Fakten, ohne Ihren Kindern Gründe für die Entscheidung zu nennen. In diesem Fall können Ihre Kinder Ihre Entscheidung nicht nachvollziehen und es ist wahrscheinlich, dass Missverständnisse oder gar Wut entstehen. Im Folgenden finden Sie einige Hinweise dazu, wie Sie Ihre Entscheidung kommunizieren können.

Argumentationshilfen

Auch Kinder sind schon früh empathiefähig: Untermauern können Sie die Relevanz der Gründe, die gegen eine Hundehaltung sprechen, mit Beispielen, wie sich der Hund fühlen würde, wenn er tatsächlich bei Ihnen einzöge. Ist der entscheidende Grund, dass Ihre Wohnverhältnisse nicht ideal sind, können Sie Ihren Kindern beispielsweise schildern, dass ein Hund unglücklich ist, wenn er nicht genug Auslauf bekommt und in der Wohnung keinen ruhigen Platz findet.

Egal, welche Gründe in Ihrem individuellen Fall gegen einen Hund sprechen, seien Sie gegenüber Ihren Kindern ehrlich. Für den Fall, dass Sie grundsätzlich keinen Hund aufnehmen möchten: Vermitteln Sie auch diese Haltung Ihrem Kind, damit es sich auf die Situation einstellen kann. Sollten Gründe bei Ihrer Entscheidung bedeutend gewesen sein, die grundsätzlich veränderbar sind, können Sie Ihren Kindern auch vorschlagen, die Entscheidung von Zeit zu Zeit in Familiengesprächen zu überprüfen. Unterbreiten Sie diesen Vorschlag aber nur, wenn Sie der Anschaffung eines Hundes grundsätzlich positiv gegenüberstehen und Sie sich die Haltung eines Hundes unter anderen Umständen (zum Beispiel größere Wohnung, eigener Garten etc.) gut vorstellen können. Regen Ihre Kinder selbst in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der Situation an, können Sie zudem sicher sein, dass der Wunsch nach einem Hund nicht nur eine spontane Idee war, sondern wirklich ein Herzenswunsch, den Ihre Kinder so schnell nicht vergessen.

Alternativen zu einem Hund?

Ist die Haltung eines Hundes in Ihrem Fall nicht möglich, stellt sich schnell die Frage nach Alternativen. Bedenken Sie hierbei allerdings bitte, dass auch die Anschaffung eines anderen Haustieres wie einer Katze, eines Meerschweinchens etc. ebenfalls gut überlegt sein muss. Auch bei diesen Tieren können sowohl dieselben Gründe gegen eine Anschaffung sprechen, die Sie bereits bei dem Thema Hundeanschaffung identifiziert haben, als auch Gründe, die für die jeweilige Tierart spezifisch sind.


Zudem ist es unwahrscheinlich, dass Ihre Kinder, wenn sie sich sehnlichst einen Hund gewünscht haben, mit einem anderen Haustier genauso zufrieden sein werden. Viele Kleintiere wie zum Beispiel Hamster und Chinchillas sind für Kinder nur wenig geeignet. Wer sich einen Hund wünscht, tut dieses zumeist deshalb, weil er einen treuen, lernbereiten Begleiter sucht, mit dem man auch im Freien viel Spaß haben kann.


Kleintiere können diese Ansprüche oft nicht erfüllen und auch Katzen legen gänzlich andere Verhaltensweisen an den Tag als Hunde. Hier besteht die Gefahr, dass Ihr Kind, das sich ursprünglich einen Hund wünschte, schnell das Interesse an dem alternativen Haustier verliert. Dies ist weder für Sie erstrebenswert, da Sie dann die Versorgung des Tieres vollständig alleine übernehmen müssen, noch für das Tier selbst, das in dieser Situation eventuell Gefahr läuft, vernachlässigt zu werden.

Kontakt mit Hunden

Ihre Kinder mit einem anderen Tier zu trösten, das vermeintlich weniger Aufwand verursacht als ein Hund, ist aus oben angeführten Gründen sowohl für Ihre Familie als auch für das Tier nicht unbedingt zielführend. Sie können Ihre Kinder aber dazu anregen, auf einem anderen Weg die Gesellschaft eines Hundes zu suchen. Eventuell können Ihre Kinder mit einem Hund aus der Nachbarschaft regelmäßig Gassi gehen oder Sie erkundigen sich, ob ein naheliegendes Tierheim Betreuer sucht, die mit den Hunden spazieren gehen und spielen. Ältere verantwortungsbewusste Kinder bzw. Jugendliche können in diesem Rahmen eventuell auch eine Art Patenschaft für einen Tierheimhund übernehmen.
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Hundehaltung und Kinder - Die Expertensicht

Die Beziehung zwischen Hund und Kind ist selbstverständlich auch für Hundetrainer ein wichtiges Thema in der alltäglichen Arbeit. Im Folgenden finden Sie ein Interview, welches wir mit der geprüften Hundetrainerin Rita Möllenkamp durchgeführt haben. Sie betätigte sich zunächst ehrenamtlich in einem Hundeverein, legte später die Prüfung zur Hundetrainerin ab und arbeitet nun hauptberuflich in diesem Bereich, der auch privat immer noch ihre Leidenschaft ist.

Im Rahmen ihrer Tätigkeit, die sie in Greven bei Münster ausübt, hält sie unter anderem Kurse zur Hundeerziehung und Hundesportkurse ab. Insbesondere im zuletzt genannten Bereich arbeitet sie auch mit Kindern zusammen. Gemeinsam mit ihrem Hund Kira, einem gelungenen Mix aus Münsterländer, Schäferhund und Golden Retriever, konnte Rita Möllenkamp bereits in der Hundesportart Flyball auch im privaten Bereich bedeutende Erfolge verbuchen: Dazu zählen die deutsche Meisterschaft 2008 und die europäische Meisterschaft 2009.
„Einen Hund nur für das Kind anzuschaffen, wird den Ansprüchen des Hundes nicht gerecht.“
Viele Eltern werden von ihrem Kind mit dem Wunsch nach einem Hund konfrontiert. Erachten Sie generell die Anschaffung eines Hundes für ein Kind als sinnvoll? Wenn die Anschaffung nur für das Kind erfolgen soll: ganz klar nein! Einen Hund nur für das Kind anzuschaffen, wird den Ansprüchen des Hundes nicht gerecht. Es sollten alle Familienmitglieder mit der Aufnahme eines Hundes einverstanden sein. Das Leben verändert sich nach der Anschaffung eines Hundes stark: Seien es die regelmäßigen Spaziergänge, die bei jedem Wetter anstehen, oder ein geplanter Urlaub, angesichts dessen sich schnell die Frage stellt, wo der Hund untergebracht werden soll.

Auch das alltägliche Leben verändert sich. Hier stellt sich insbesondere die Frage, wie lange ein Hund alleine bleiben kann. Die Familie muss gemeinsam den Hund versorgen und erziehen. Das wirkt sich auch positiv auf die Entwicklung des Kindes aus: Es lernt, Verantwortung zu übernehmen.

Was gilt es, bei der Anschaffung eines Hundes zu beachten, welche Fehler werden dabei häufig gemacht? Vor der Anschaffung eines Hundes sollte man sich überlegen, was der Hund können soll. Soll er sportlich sein oder lieber gemütlich? Wie groß soll er sein? Überlegen sollten Familien dabei auch, ob sie einer bestimmten Wunschrasse gerecht werden können. Ein gutes Beispiel sind in diesem Kontext die beliebten Border Collies, die allerdings viel Auslauf und noch mehr Kopfarbeit benötigen.

Weitere Fragen, die man sich stellen sollte, sind unter anderem, ob man sich den Hund überhaupt leisten und ca. 14 Jahre lang versorgen kann. Die Liste der Kosten, die auf Hundehalter zukommen, ist lang: Impfungen, Wurmkuren, Operationen und vieles andere mehr bedeutet einen nicht geringen finanziellen Aufwand.

Man sollte sowohl die Kosten realistisch kalkulieren als auch aufschreiben, welche Erwartungen man an den Hund stellt. Erst dann sollte man nach der passenden Rasse suchen. Abgeraten werden muss hingegen davon, erst einmal zum Züchter zu fahren, um nur zu schauen. In dieser Situation wird jeder dazu tendieren, einen der süßen kleinen Welpen mitzunehmen!

Ab welchem Alter des Kindes sollte man die Anschaffung eines Hundes in Betracht ziehen? Wenn der Hund schon da ist, muss man ihn nicht abgeben, wenn ein Kind kommt. Man kann den Hund auf das neue Familienmitglied vorbereiten. Sind die Kinder schon da, wartet man besser, bis sie aus dem Kleinkindalter herausgewachsen sind. Kleinkinder krabbeln häufig auf den Hund zu, sodass sich der Hund bedroht fühlen kann oder aber kleine Kinder nähern sich dem Futter des Hundes.

Futter ist für den Hund eine Ressource, die er verteidigen muss, sonst könnte er in der freien Natur nicht überleben. Sind die Kinder dem Kleinkindalter entwachsen, kann man ihnen zum Beispiel erklären, nicht an den Futternapf des Hundes zu gehen.
„Familien mit Kindern sind immer besser beraten, einen Welpen anzuschaffen.“
Würden Sie Familien mit Kindern eher zur Anschaffung eines Welpen raten oder zur Anschaffung eines älteren Hundes beispielsweise aus dem Tierheim? Familien mit Kindern sind immer besser beraten, einen Welpen anzuschaffen. Bei einem Züchter kann man die Welpen schon früh besuchen oder aber der Züchter hat selbst kleine Kinder und der Welpe wird schon früh darauf geprägt. Fängt der Welpe an, seine Umgebung zu erkunden (meistens in der dritten Lebenswoche), prägt er sich alles für sein Leben ein - auch an Kinder kann man den Hund somit frühzeitig gewöhnen.

Sollte ein Kind die Hauptbezugsperson für den Familienhund sein oder lieber ein Elternteil? Kinder werden von Hunden eher als Kumpel angesehen. Erst wenn die Kinder in die Pubertät kommen, ändert sich dieses. Als Hauptbezugsperson muss immer ein Erwachsener da sein. Der Hund braucht feste Regeln und auch Grenzen. Die nimmt er nur von einem Erwachsenen an. Sollte kein Erwachsener als Bezugsperson vorhanden sein, übernimmt der Hund die Führung. Das heißt, er bestimmt zum Beispiel, wer in die Wohnung darf!

Wie viel Zeit müssen Familien täglich aufbringen, um ihrem Hund gerecht zu werden? Es reicht nicht aus, dreimal täglich mit einem erwachsenen Hund rauszugehen und dabei einmal einen großen Spaziergang von ca. einer Stunde zu machen. Man sollte sich schon intensiv mit dem Hund beschäftigen, das heißt spielen, Kopfarbeit für den Hund (suchen), lauffreudige Hunde am Fahrrad mitnehmen, eine Hundeschule besuchen und eventuell Hundesport ausüben. Da kommen schon täglich ca. zwei Stunden und mehr zusammen.

Sollte ein Hund bereits in der Familie leben: Wie bereitet man ihn am besten auf ein neues Familienmitglied (Baby) vor? Stehen im Zuge des Familienzuwachses Veränderungen im Haus an, muss zum Beispiel die Wohnung umgeräumt werden oder darf der Hund nicht mehr im Bett oder auf dem Sofa schlafen, sollte man diese Veränderungen bereits durchführen, bevor das Baby da ist. So bezieht der Hund die Veränderungen nicht auf das Baby. Ist das Baby schon geboren, aber noch im Krankenhaus, wird dem Hund ein Kleidungsstück oder auch eine Windel mitgebracht.

So kann er sich schon frühzeitig an den Geruch des Babys gewöhnen. Kommt man dann mit dem Baby nach Hause, darf der Hund das Baby auch beschnuppern oder sogar ablecken. Würde man ihn vom Baby fernhalten, könnte es zu Konflikten kommen. Dennoch sollte man aber nie ein Kind und einen Hund zusammen alleine lassen, auch nicht für eine kurze Dauer. Es kann zu Missverständnissen zwischen Hund und Kind kommen und dann kann es passieren, dass der Hund sich aus seiner Sicht wehren muss und schnappt.
„Der Besuch einer Hundeschule ist immer sinnvoll.“
Ist der Besuch einer Hundeschule sinnvoll und werden spezielle Kurse angeboten, die sich an Kinder und ihre Hunde richten? Der Besuch einer Hundeschule ist immer sinnvoll. Hund und Mensch legen unterschiedliche Verhaltensformen an den Tag. Menschen schauen sich beispielsweise in die Augen, wenn sie sich unterhalten. Schauen wir aber einem Hund in die Augen, stellt dieses für den Hund eine Bedrohung dar. So kann es schon schnell zum ersten Konflikt kommen. In einigen Hundeschulen gibt es spezielle Kurse für Kinder. Ich biete zum Beispiel Kurse für Kinder ab 6 Jahren an.

In diesen Kursen geht es darum, den Kindern spielerisch zu erklären, was man mit seinem Hund machen oder lieber nicht machen soll, wie man auf fremde Hunde zugeht, wie man mit seinem Hund spielt und um viele weitere Fragen.

Ab welchem Alter sind Kinder ungefähr in der Lage, mit ihrem Hund selbstständig die Hundeschule aufzusuchen? Speziell bei den Kinderkursen, die für Kinder von 6 bis 10 Jahren gedacht sind, ist es sinnvoll, dass ein Erwachsener noch dabei ist. Ab 10 Jahren kann das Kind auch schon alleine kommen, aber es sollten spezielle Kinderkurse besucht werden. In den Erziehungskursen für Erwachsene würde ein Kind nicht zurechtkommen: Das Kind kann den Hund in diesem Alter noch nicht erziehen, es ist eben nur ein Kumpel für den Hund.

Stichwort Hundesport: Welchen Hundesport können bereits Kinder begleiten, welcher ist für Kinder eher ungeeignet? Ich biete in meiner Hundeschule Kinder Agility-Fun an. Diese Kurse bereiten sowohl den Kindern als auch den Hunden sehr viel Vergnügen, der Spaß ist hier das Wichtigste. Die Kinder sind 10 Jahre alt oder älter und kriechen auch mal selbst durch den Tunnel, der Teil des Agility-Parcours ist. Flyball können die Kinder auch schon machen.

Wenn der Hund das gelernt hat, haben alle immer sehr viel Spaß! Ich gehe auch in Schulen, wenn das Thema Hund auf der Tagesordnung steht, und gestalte mit meinem Hund eine Stunde. Freies Longieren ist eher nicht für Kinder geeignet, da dieses Training wiederum mit Erziehung zu tun hat. Für Kinder gibt es ein Heftchen, das ich auch in meiner Hundeschule verteile. Es heißt "12 Regeln für den Umgang mit dem Hund". Der Herausgeber ist der VDH.

Sie haben sich nach gründlichem Abwägen und in Absprache mit Ihrer Familie für die Anschaffung eines Hundes entschieden und vielleicht schon einen Züchter ausfindig gemacht, der für Sie infrage kommt? Dann ist es an der Zeit, das Projekt Hundeanschaffung konkreter anzugehen.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps dazu, was Sie noch erledigen müssen, bevor der Hund bei Ihnen einziehen kann.

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Checkliste: Bevor ein Hund einzieht

familie mit hund















Die Anschaffungskosten


Im Regelfall verursacht ein Hund bereits bei der Anschaffung die ersten, allerdings auch einmaligen Kosten. Je nach Rasse verlangen seriöse Züchter für einen Hund schnell 1.000 Euro oder mehr. Die Kosten setzen sich dabei nicht nur aus einem Gewinnanteil zusammen, sondern auch aus Beträgen, die der Züchter für Impfungen, Tierarztuntersuchungen etc. vorstrecken musste.

Bitte nehmen Sie in jedem Fall Abstand davon, einen Hund zu kaufen, der zu einem sehr niedrigen, nicht marktüblichen Preis angeboten wird. Hinter solchen Angeboten stecken nicht selten unseriöse Hundevermehrer, die sich Methoden bedienen, die nicht mit dem Tierschutz vereinbar sind.

Auch der Gedanke, einem einzelnen Tier helfen zu können, indem man es aus einer solchen Haltung befreit, ist zweischneidig: Für unseriöse Tierhändler ist auch dieses eine Nachfrage, die das Angebot steigert. Zudem steht die Anschaffung eines Hundes aus unseriöser Zucht auch nicht in Ihrem Interesse: Oftmals leiden die Hunde auch noch später unter den physischen und psychischen Beeinträchtigungen, die sie in der wichtigen Prägungsphase erdulden mussten. Verhaltensauffälligkeiten sowie hohe Tierarztkosten sind mitunter zu befürchten.

Möchten Sie einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben, entstehen auch in diesem Zusammenhang Anschaffungskosten. Die Tierschutzvereine verlangen eine Schutzgebühr. Diese Gebühr wird in der Regel verwendet, um die entstandenen Kosten für die Betreuung des Tieres im Tierheim (teilweise) aufzuwiegen und/oder um anderen Tieren im Heim eine gute Versorgung bieten zu können. Hinzu kommt, dass die Gebühr Interessenten abhält, die sich unbedacht einen Hund anschaffen möchten. Die Höhe der Schutzgebühr ist nicht selten daran gebunden, ob der Hund gechipt und/oder kastriert ist. Kosten zwischen 150 Euro und 300 Euro sind durchaus möglich, jedes Tierheim bestimmt die Höhe der Schutzgebühr allerdings selbstständig.

Die Grundausstattung für einen Hund


Die elementare Ausstattung, die Sie erwerben müssen, wenn ein Hund bei Ihnen einzieht, besteht aus Futter- und Wassernäpfen, dem Futter selbst, Leinen, Halsband, Schlafplatz (Korb, Decke, Kissen etc.), Utensilien zur Fellpflege (Kämme, Bürsten etc.), Spielzeuge, einer Sicherung für den Transport im Auto sowie aus vereinzelten medizinischen Hilfs- und Pflegemitteln wie zum Beispiel einer Zeckenzange, einem Flohkamm, Mitteln zur Augenpflege und Flohschutzmitteln. Alleine diese Erstausstattung für einen Hund kann bereits mehrere Hundert Euro kosten.

Kosten für das Futter


Das Futter ist ein Kostenfaktor, der nur schwer zu beziffern ist. Fest steht allerdings, dass große Hunde mehr Nahrung benötigen als kleine Hunde. Zudem ist die Qualität des Futters häufig entscheidend für den Preis. Berücksichtigen Sie auch, dass Ihr Hund nicht nur normales Hundefutter fressen wird, sondern Sie ihm sicherlich gerne ab und an das eine oder andere Leckerli zukommen lassen möchten. Wird Ihr Hund im Laufe der Zeit krank und ist die Gabe von speziellem Diätfutter erforderlich, können die Futterkosten höher ausfallen als bei einem gesunden Hund.

Der Tierarzt


Im Bereich Tierarztkosten sind Kosten zu unterscheiden, die in jedem Fall und oft auch regelmäßig anfallen, sowie Kosten, die in besonderen Fällen entstehen können. Zu den Tierarztkosten, die Sie als Hundehalter fest einplanen können, zählen die Kosten für regelmäßige Impfungen, Entwurmungen, Check-ups und Behandlungen bei Parasitenbefall bzw. die Kosten für präventive Mittel, um diesen zu verhindern. Planen Sie hier ruhig 100 Euro pro Jahr ein. Zu den Kosten, die Sie nicht absehen können, zählen solche Tierarztkosten, die entstehen, wenn Ihr Hund erkrankt oder einen Unfall erleidet.

Diese Kosten können sehr hoch ausfallen. Versicherungsgesellschaften bieten mittlerweile Hundekrankenversicherungen sowie reine OP-Versicherungen an, die nur dann - und auch nur in bestimmten Fällen - leisten, wenn der Hund operiert werden muss. Solche Behandlungen lassen im veterinärmedizinischen Bereich in der Regel die höchsten Kosten entstehen. Hundehalter müssen selbst entscheiden, ob sie Versicherungen abschließen möchten, um sich vor unerwarteten Kosten zu schützen.

Vor allem die Hundekrankenversicherung ist dabei allerdings recht kostspielig. Alternativ empfiehlt es sich, Rücklagen für den Fall zu schaffen, dass der Hund einmal eine aufwendige tierärztliche Behandlung benötigt.

Versicherungen und Steuern


Schließen Sie in jedem Fall eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung ab. Diese Versicherung springt zum Beispiel ein, wenn Ihr Hund entläuft und einen Unfall verursacht. Die Kosten für diese wichtige Versicherung halten sich in Grenzen: Sie können hier ca. 6 Euro pro Monat einplanen.

Wie hoch die Hundesteuer für Ihren Hund ausfällt, ist von den Satzungen Ihrer Gemeinde abhängig. Beachten Sie dabei bitte, dass für Zweitoder Dritthunde oftmals ein höherer Satz zu entrichten ist als für den Ersthund. Zudem können so genannte Listenhunde oder „gefährliche Hunde“ besonders hohe Kosten entstehen lassen.

Im Folgenden zwei Beispiele: In Stuttgart verlangt die Stadt aktuell (Stand: 12.2011) für den ersten Hund 108 Euro Hundesteuer, jeder weitere Hund kostet 216 Euro, gefährliche Hunde 612 Euro und im Zwinger gehaltene Hunde 216 Euro. Die Stadt Berlin verlangt für den Ersthund derzeit 120 Euro im Jahr sowie 180 Euro im Jahr für jeden weiteren Hund. Eine höhere Besteuerung von Kampfhunden ist hier nicht vorgesehen. Grundsätzlich können die Gemeinden auch Regelungen vorsehen, die von der Hundesteuerpflicht (befristet) befreien. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Gemeinde nach den aktuellen Hundesteuersätzen und etwaigen Befreiungsmöglichkeiten.

Die Erziehung des Hundes und Hundesportvereine


Die Kosten für eine Hundeschule und für Hundesportvereine zu beziffern, ist sehr schwierig. Viele Faktoren haben Auswirkungen darauf, was zum Beispiel Unterricht für Hund und Herrchen in einer Hundeschule kostet.

Hier kommt es unter anderem darauf an, ob Sie ein Gruppentraining oder Einzelunterricht wünschen, für welchen konkreten Kurs Sie sich entscheiden, welche Ausstattung Ihnen die Hundeschule bieten kann und welche Qualifikation die Hundetrainer aufweisen.

Grob geschätzt kann man angeben, dass eine einzelne Schnuppergruppen-stunde in etwa 6 Euro bis 15 Euro kostet. Gruppenkurse, die an mehreren Terminen stattfinden, kosten ungefähr zwischen 40 und 250 Euro, wobei zum Beispiel Kurse, in denen der Hund zum Begleithund ausgebildet wird, natürlich kostenintensiver sind als Kurse, die auf eine Grunderziehung abzielen oder bei denen es primär um den aktiven Spaß von Halter und Hund geht.

Einzelunterricht wird in der Regel nach Stunden abgerechnet, wobei Sie ungefähr mit 35 Euro / Stunde plus Anfahrtskosten für den Hundetrainer rechnen können. Bitte beachten Sie, dass Hundeschulen oft verlangen, dass der Hund geimpft und versichert ist - aber dies ist für verantwortungsvolle Hundebesitzer ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Hundevereine erheben in der Regel Mitgliedsbeiträge, eventuell lassen einzelne Veranstaltungen dann noch zusätzliche Kosten entstehen.

Wenn der Hund nicht mit in den Urlaub fahren kann...


... und auch nicht bei Ihren Freunden und Verwandten unterkommen kann, ist die Tierpension oftmals die einzige Lösung. Die Kosten für eine Unterbringung in einer Hundepension berechnen sich oftmals pro Tag, wobei es für lange Aufenthalte Rabatte geben kann. Wie hoch die Kosten für eine Unterbringung in einer Hundepension ausfallen, richtet sich darüber hinaus nach der Unterbringungsart (Gruppenunterbringung, Einzelunterbringung), der Ausstattung der Pension, der Größe des Hundes und vielen anderen Faktoren. Rechnen können Sie ungefähr mit einem Betrag zwischen 11 und 50 Euro pro Hund und Tag.

Schäden am eigenen Eigentum


Stellen Sie sich darauf ein, dass Ihr Hund auch einmal etwas kaputt machen wird. In der Regel wird es sich dabei um kleine Dinge handeln, allerdings können auch mal teure Geräte oder Tapeten, Fußböden etc. in Mitleidenschaft gezogen werden, sodass Sie eventuell einmal kleinere Renovierungsarbeiten durchführen müssen. Beziffern lässt sich dieser Posten kaum.

Gartensicherung


Möchten Sie Ihren Hund auch einmal unbeaufsichtigt im Garten spielen und tollen lassen, sollte der Garten eingezäunt sein. Müssen Sie vor der Anschaffung eines Hundes erst einen Zaun aufstellen bzw. eine Firma mit dieser Aufgabe betrauen, ergeben sich je nach Grundstücksgröße und erwünschter Zaunart relativ hohe Kosten.

Fazit Gesamtkosten


Die Akademie für Tierschutz beziffert die Gesamtkosten, die ein Halter während des Lebens seines Hundes ausgeben muss, auf mindestens 11.000 Euro. Insbesondere, wenn der Halter seinen Hund umfangreich fördern möchte und unerwartete Tierarztkosten anfallen, kann sich diese Summe sicherlich noch schnell erhöhen.

Stellen Sie sich auf diesen finanziellen Aufwand ein und prüfen Sie vor der Anschaffung gründlich, ob Sie sich einen Hund auch wirklich leisten können.






Einmalig

• Kaufpreis Züchter / Gebühr Tierheim
• Grundausstattung (Leine, Korb etc.)

Monatlich

• Futter

Jährlich

• Versicherungen / Steuern

Fallweise

• Tierarzt / Medikamente
• Hundeschule / Sportverein
• Tierpension
• Schäden am Eigentum
• Gartensicherung

Berner Sennenhund


Der Berner Sennenhund gehört eindeutig zu den größeren Hunden. Seine Größe und sein Verhalten strahlen allerdings Gemütlichkeit und Verlässlichkeit aus. Der Berner Sennenhund wurde früher vor allem von Schweizer Bauern gehalten, was gut verdeutlicht, dass diese Hunderasse viel Platz und Auslauf benötigt und mit einer gewissen Wachsamkeit zu rechnen ist.

Hinzu kommt, dass der Berner Sennenhund ein langes und dichtes Fell besitzt, das relativ pflegeintensiv ist. Angenehm an Berner Sennenhunden ist wiederum, dass sie sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen lassen und sehr selbstsicher sind. Wie viele große Hunde wird allerdings auch der Berner Sennenhund mit ca. 9 bis 10 Jahren nicht sehr alt.

Samojede


Der Samojede fällt insbesondere durch sein flauschiges Fell auf, das sicher auch Kinder lieben. Auch diese Hunderasse darf man allerdings nicht unterschätzen. Der aus Russland stammende Samojede ist sehr intelligent und benötigt auch körperliche Ertüchtigung, um sich wohlzufühlen, wobei der Jagdtrieb bei dieser Hunderasse laut VDH nur leicht ausgeprägt ist. Erfüllt man die Bedürfnisse des Samojeden, kann man sich eines treuen Freundes sicher sein, der sich stark an die Familie bindet. Berücksichtigen muss man aber auch bei dieser Hunderasse, dass der Fellpflege eine bedeutendere Rolle zukommt als bei anderen Hunderassen.

Golden Retriever


Golden Retriever sind seit Langem beliebte Familienhunde. Sie gelten trotz ihrer mittleren Körpergröße als ruhige Hunde, die allerdings gerne bereit sind, mit ihren Herrchen zu arbeiten. Dabei beweisen Golden Retriever in der Regel eine ausgeprägte Aufmerksamkeit. Wichtig ist es für den Halter, diese Aufmerksamkeit zu nutzen und den Hund durch Beschäftigung zu fordern.

Ein Golden Retriever ist somit vor allem für aktive Familien geeignet, die zum Beispiel auch bereit sind, mit ihrem Hund eine Hundesportart auszuüben. Wie bei allen Hunden muss man auch beim Golden Retriever auf die Herkunft des Welpen achten: Schlechte Zuchtbedingungen können auch bei dieser Hunderasse unerwünschte Eigenschaften bis hin zur Aggressivität begünstigen.

Labrador


Eng mit dem Golden Retriever verwandt ist der Labrador. Optisch unterscheidet sich der Labrador vom Golden Retriever vor allem durch die Felllänge: Sein kürzeres Fell ist pflegeleichter und kann zudem nicht nur blond, sondern auch braun oder schwarz sein. Dass der Labrador gerne lernt und gefordert wird, erkennt man bereits daran, dass er häufig als Blinden- oder Therapiehund eingesetzt wird. Seine Freundlichkeit und Gutmütigkeit macht ihn allerdings gleichzeitig auch zu einem guten Familienhund. Ähnlich wie der Golden Retriever ist der Labrador heutzutage ein Modehund. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, einen seriösen Züchter dieser Rasse ausfindig zu machen, um nicht die Tätigkeit von Hundevermehrern zu unterstützen, die dem Wohl der Tiere keine Bedeutung beimessen.

Malteser


Malteser werden oftmals unterschätzt: Sie sind recht klein und durch ihr langes, helles Fell und ihre Körperform ausgesprochen niedlich. Dennoch ist der Malteser ein Hund, der auch durch seine Intelligenz und Aufmerksamkeit auffällt, die man durch Kopfarbeit noch fördern kann. Malteser gelten zwar als geduldig, verschmust und relativ robust, was sie auch für die Haltung in der Familie prädestiniert, dennoch sind sie auch sehr lebhaft und benötigen Beschäftigung.

Der Malteser Club Deutschland e. V. attestiert dieser Hunderasse neben den bereits genannten Eigenschaften zudem Mut und Wachsamkeit. Bewusst muss Hundehaltern sein, die sich für einen Malteser entscheiden, dass die Fellpflege bei dieser Hunderasse sehr wichtig ist.

Foxterrier


Wie viele Terrier ist auch der Foxterrier sehr lebhaft, aktiv und intelligent. Familien, die sich für einen Foxterrier entscheiden, sollten ebenfalls Spaß an der Bewegung haben und mit dem Hund viel unternehmen.

Die Neugierde, die typisch für diese Hunderasse ist, erleichtert es, dem Hund viel beizubringen. Dennoch wird ein Foxterrier auch abseits von Spiel, Spaß und Hundesport in der Regel recht wachsam sein und verdeutlichen, dass in ihm ein ausgeprägter Jagdtrieb schlummert. Foxterrier gibt es in einer Glatthaar- und einer Drahthaarvariante.

Jack Russel Terrier


Klein, aber oho - dies gilt auch für den Jack Russel Terrier. Diese Hunderasse, die ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde, stellt einige Ansprüche an sein Herrchen. Dies beschreibt auch der Deutsche Jack Russel Terrier Verband e. V. in seiner Darstellung des Jack Russels als Familienhund.

Der Jack Russel ist sehr agil, intelligent und wachsam. Aufgrund dieser Grundeigenschaften muss man sich mit einem Jack Russel Terrier intensiv beschäftigen, wobei zum Beispiel Hundesport genau das Richtige für die kleine Hunderasse ist. Jack Russell Terrier lernen schnell, sind robust und freundlich, sodass sie auch für eine entsprechend aktive Familie eine besondere Bereicherung sein können. Nur unterschätzen darf man diese kleine, aber pfiffige Hunderasse nicht, die sich auch gegenüber sehr viel größeren Tieren wie Pferden selbstbewusst zeigt.

Deutscher Schäferhund


Der Deutsche Schäferhund ist weltbekannt. Er wurde und wird zwar oft als Wach-, Hüte- und Diensthund genutzt, allerdings kann er bei entsprechender Prägung und Erziehung auch eine Bereicherung für die Familie sein. Im Idealfall kommen auch hier die typischen Charakteristika des Deutschen Schäferhundes im Bereich Nervenstärke, Belastbarkeit und Ausgeglichenheit zum Tragen. Dies sind einige der wichtigsten Grundeigenschaften dieser Hunderasse, die auch der VDH in der Wesensbeschreibung von Deutschen Schäferhunden neben anderen nennt.

Dass der Deutsche Schäferhund häufig auch als Diensthund eingesetzt wird, etwa bei der Polizei, zeigt auch, dass die Rasse sehr lernfähig ist. Familien sollten sich allerdings darauf einstellen, dass ein Deutscher Schäferhund zudem sehr sportlich, kräftig und aktiv ist: Lange Spaziergänge, Hundesport und Kopfarbeit sind auch bei dieser Rasse wichtig..

Boxer


Der Boxer ist ein mittelgroßer Hund, der vielen Personen insbesondere aufgrund seiner charakteristischen Schnauze bekannt ist. Laut den Rassestandards, die beim VDH nachzulesen sind, soll ein Boxer nervenstark, ausgeglichen, selbstbewusst und ruhig sein. All diese Eigenschaften können den Boxer auch zu einem Hund machen, der sich gut in die Familie einfügt. Dennoch ist er auch ein Hund, der wachsam und furchtlos ist und den man mit Engagement erziehen muss. Der Boxer hat dabei sehr viel Energie, sodass der Halter am besten möglichst viel mit ihm unternimmt. Dabei ist es unter anderem ein Leichtes, den Boxer zum Spielen anzuregen.

Bobtail


Auch wenn die Erscheinung des Bobtails Kinderherzen höher schlagen lässt, diese Hunderasse ist, wie alle übrigen auch, nicht jeder Familie anzuraten. Der Bobtail ist sehr wachsam, braucht Anregung, die ihn fördert, und eine gute Erziehung. Zudem liebt er trotz seiner Größe die Bewegung.

In eine aktive Familie kann ein Bobtail passen, da diese Rasse laut VDH unter anderem auch sehr treu, zuverlässig, anpassungsfähig und ausgeglichen ist. Bewusst müssen sich Familien allerdings sein, dass auch beim Bobtail die Fellpflege ein absolutes Muss ist - eine Aufgabe, die in der Regel täglich ansteht und einiges an Zeit kostet.

Mops


Der Mops kann mitunter, insbesondere in jungen Jahren, sehr lebhaft sein, er schätzt aber auch seine Ruhepausen und muss manchmal zur Bewegung angeregt werden. Seine Ausgeglichenheit macht ihn zu einem treuen Freund, der sein Herrchen gerne begleitet. Dabei zeigt er sich in der Regel sehr anpassungsfähig. Für den Umgang mit Kindern ist er prädestiniert, da er nicht zur Aggressivität neigt, geduldig und robust ist und Spaß am Spiel hat. Der Deutsche Mopsclub e. V. bescheinigt dem Mops sogar, dass diese Hunderasse unbedingt Familienanschluss braucht. Optisch auffällig sind die Schnauze sowie die massige, aber kleine Körperform des Mopses. Mittlerweile ziehen Züchter auch Möpse heran, bei denen die Schnauze weniger gedrungen ist, um den Tieren mehr Lebensqualität bieten zu können.

Eurasier


Der Eurasier ist zwar weniger bekannt als andere Hunderassen, bei der Herausbildung dieser Rasse wurde allerdings ein besonderes Augenmerk auf die Familientauglichkeit gelegt. Optisch erinnert der mittelgroße Eurasier ein wenig an einen Spitz: Tatsächlich hat der Wolfsspitz neben Samojeden und Chow-Chows eine Rolle bei der Herausbildung der Rasse gespielt.

Für Familien ist der Eurasier vor allem aufgrund seiner Ausgeglichenheit, Anpassungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit interessant. Natürlich braucht aber auch ein Eurasier Anregung, Bewegung und Pflege. Das flauschige Fell macht dabei insbesondere beim Haarwechsel ein wenig Aufwand. Die Kynologische Zuchtgemeinschaft Eurasier e. V. beschreibt aber, dass das Fell des Eurasiers grundsätzlich relativ wenig Pflege benötigt.