Unkontrollierter Harnverlust

  

Wenn Hunde inkontinent werden

Eigentlich ist der Vierbeiner längst stubenrein – doch auf einmal hinterlässt er Flecken auf seinem Schlafplatz. Inkontinenz und Blasenschwäche kommen auch bei Hunden vor. Dabei sind sie nicht nur eine Alterserscheinung, sondern können auch schon in jungen Jahren auftreten.

Bei einer Inkontinenz verliert der Hund unkontrolliert Urin, in manchen Fällen auch Kot. Die Ausprägung ist dabei ganz unterschiedlich: Manche Hunde setzen lediglich hin und wieder ein paar Töpfchen Urin ab, bei anderen kommt es zur vollständigen Blasenentleerung. Entdeckt wird die Inkontinenz meist durch verräterische kleine Pfützchen am Schlafplatz des Hundes – oder einzelne Tropfen auf dem Fußboden. Inkontinenz tritt bei vielen Hunden im fortgeschrittenen Alter auf, denn der Schließmuskel erschlafft mit den Jahren und arbeitet dann nicht mehr so zuverlässig.

Inkontinenz betrifft nicht nur alte Hunde

Doch auch jüngere Vierbeiner können von Blasenschwäche oder Inkontinenz betroffen sein. Ursache sind häufig Funktionsverlust des Harnröhrenverschlusses oder Missbildung des Harnleiters. Auch als Folge einer Erkrankung oder, bei Hündinnen, unerwünschte Nebenwirkung einer Kastration kann eine Schwächung des Harnröhren-Schließmuskels auftreten.

Insbesondere Hündinnen größerer Hunderassen wie Langhaar-Collie, Deutscher Schäferhund oder Riesenschnauzer sind davon betroffen. Schätzungen zufolge erkranken etwa 25 bis 30 Prozent der kastrierten Hündinnen mit einem Körpergewicht von über 20 Kilogramm an Inkontinenz. Dies muss sich nicht unmittelbar nach der Operation äußern – meist tritt die Blasenschwäche sogar erst drei bis fünf Jahre später auf.

Bei Verdacht auf Inkontinenz sollte ein Tierarzt aufgesucht werden

Bei Verdacht auf Inkontinenz sollte in jedem Fall ein Tierarzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose zu stellen. Denn Ursache für die Inkontinenz können auch ernsthafte Erkrankungen wie Blasentumore, Blasensteine, Blasenentzündungen oder Diabetes sein. Der Tierarzt klärt die Gründe für die vorliegende Inkontinenz ab und leitet eine entsprechende Therapie ein. Liegt eine akute Erkrankung vor, verschwindet die Blasenschwäche häufig nach der Behandlung wieder.

Bei einer Erschlaffung des Schließmuskels können Medikamente oft helfen. Sie erhöhen die Muskelspannung in der Harnröhre und unterstützen den Harnröhrenverschluss. Die Gabe der Medikamente muss in den meisten Fällen dauerhaft erfolgen. Auch verschiedene pflanzliche Mittel wie Kürbiskern- oder Cranberry-Extrakte können bei Hunden eine unterstützende Wirkung zeigen.

Den Alltag mit einem inkontinenten Hund meistern

In vielen Fällen bleibt die Inkontinenz jedoch bestehen. Das stellt Hundehalter im Alltag vor einige Herausforderungen. Vor allem bei einer stärker ausgeprägten Inkontinenz ist die Freizeitgestaltung eingeschränkt – denn den Hund einfach so zu Freunden oder ins Restaurant mitnehmen, ist oft nicht mehr möglich. Auch für den Hund kann eine Inkontinenz eine Belastung sein. Schließlich hat er gelernt, sein Geschäft nicht in der Wohnung zu verrichten – und wenn er selbst oder sein Schlafplatz nach Urin riechen, ist das auch für den Vierbeiner unangenehm. Im Umgang mit einem inkontinenten Hund ist deshalb – neben viel Verständnis und Geduld – auch die entsprechende Hygiene wichtig.

Häufiges Reinigen von Liegeplätzen und Fußböden ist unverzichtbar. Außerdem sollten Hundehalter stets Reinigungsmittel zur Hand haben, die der Bildung von Gerüchen vorbeugen und die Verbreitung von Bakterien verhindern. Aber Vorsicht bei aggressiven Reinigern oder Sprays, die Gerüche lediglich übertünchen: Sie sind nicht nur für die empfindliche Nase des Hundes unangenehm, sondern können bei Kontakt auch Hautirritationen hervorrufen. Mikrobiologische Hygienesprays wie Biodor Pet Animal reinigen effizient, aber auf natürlicher Basis – das ist gesünder und angenehmer für den Vierbeiner.

Hundewindeln sind bei dauerhafter Inkontinenz eine Option

Bei anhaltender Inkontinenz besteht die Möglichkeit, dem Hund eine spezielle Hundewindel anzuziehen. Im Handel gibt es Einweg-Windeln für Hunde und maßangefertigte Höschen, die mit einer Einlage ausstaffiert werden können. Häufig sind Windeln und Höschen für Rüden und Hündinnen unterschiedlich geschnitten. Grundsätzlich ist jedoch wichtig, dass die Hundewindeln regelmäßig gewechselt und Haut und Fell des Hundes gereinigt werden. Denn sonst kann es schnell zu Hautekzemen und Entzündungen kommen.

Auch wenn es anfangs eine große Belastung zu sein scheint: Auf das Leben mit einem inkontinenten Hund kann man sich – mit ein wenig Übung – einstellen. Mit etwas Routine und den richtigen Hilfsmitteln lässt sich der Alltag wieder gut in den Griff bekommen.

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