Kauf beim Hundezüchter

Wer sich entschieden hat, einen Hund zu kaufen, muss auf Vieles achten. Stellt euch vorab folgende Fragen: Habt ihr genug Zeit für einen Hund? (Das schließt auch die Wochenend- und Urlaubsplanungen mit ein.) Was macht der Hund, wenn ihr eine Woche Strandurlaub gebucht habt? Fliegt er mit, oder gibt es eine oder mehrere Personen, die sich um das neue Familienmitglied kümmern können? Wie viel Zeit benötigt ihr für Alltägliches, wie die Arbeit, die Kindererziehung oder sonstiges? Bleibt genug Zeit für die täglichen Gassigänge und die Erziehung des Hundes? Könnt und möchtet ihr euch zehn bis fünfzehn Jahr um den Hund kümmern? Entscheidet ihr euch auch nach Beantwortung dieser Fragen für einen Hund, entstehen neue Fragen bzgl. der Herkunft und der Rasse des neuen besten Freundes.

Wie erkennt man einen guten Züchter?

Einen guten Züchter zu finden, ist nicht immer leicht. Folgende Punkte helfen beim Erkennen eines seriösen Züchters:

• Zunächst einmal lebt ein seriöser Züchter nicht von der Zucht. Er hat eine oder vielleicht zwei Zuchthündinnen, die nicht jedes Jahr werfen. Die Zuchthündinnen sind nicht jünger als zwei und nicht älter als acht Jahre.


• Die Muttertiere sind entspannt und haben ein gutes Wesen. Davon kann man sich schon vor der Geburt der Welpen bei einem Besuch überzeugen. Außerdem wurden sie auf rassetypische Krankheiten untersucht und sind vollkommen gesund.


• Wenn euch der Züchter ausfragt, könnt ihr euch freuen. Ein guter Züchter möchte alles über den potenziellen Käufer wissen, damit er seine Welpen mit gutem Gewissen abgeben kann. Er wird zudem über die rassetypischen Eigenarten der Welpen Auskunft geben und gegebenenfalls von einem Kauf abraten, wenn die Rasse nicht zum Käufer und seinen aktuellen oder zukünftigen Lebensumständen passt. Wenn die Rasse passt, hilft er mit viel Fachwissen, den richtigen Hund auszusuchen.


• Die Welpen sind nicht übersensibel, ängstlich, aggressiv oder nervös. Sie sind neugierig, verspielt und fröhlich. Auf Menschen und andere Hunde reagieren sie aufgeschlossen und an das Autofahren sind sie auch schon etwas gewöhnt.


• Die Welpen sind entwurmt und geimpft. Bestenfalls kann der Züchter ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Außerdem sind die Welpen durch einen Chip gekennzeichnet.


• Die Welpen sind gesund. Die Augen und das Fell sind sauber und glänzen. Die Welpen haben keine aufgeblähten Wurmbäuche oder Parasiten im Fell. Die Ohren sind belagfrei und die Krallen sind gestutzt.

Was kostet ein Hund?

Wer sich für einen Hund entscheidet muss mit ungefähr 1.000 Euro pro Jahr rechnen. Dazu gehören das tägliche Futter, Floh- und Zeckenmittel, Leckerlies, Spielzeug und die Tierarztkosten. Zudem fallen einmalige Anschaffungskosten, wie Futter- und Wassernapf, Hunde- und Transportkorb, Decken, Bälle, Spielzeug und eine Leine an. Die Kosten können hier auf bis zu 500 Euro steigen. Des Weiteren müssen eine Hundehaftpflichtversicherung und die obligatorische Hundesteuer sowie eventuell der Besuch einer Hundeschule bezahlt werden.

Vorsicht vor Vermehrern

Leider gibt es viele Menschen, die eine regelrechte Hundeproduktion betreiben. Sie haben viele Hunde verschiedener Rassen und können dadurch eine Vielzahl an Rassen anbieten. Eine liebevolle und artgerechte Haltung ist dort nicht gegeben. Um den Preis für die Welpen niedrig zu halten, verzichten diese sogenannten Vermehrer auf elementare Details. Weder das Muttertier, noch die Welpen werden tierärztlich untersucht. Des Weiteren verabreichen sie weder Impfungen noch Wurmkuren, dadurch übersteigen bei einem Kauf die Behandlungskosten die Anschaffungskosten oft in hohem Maß. Infektionskrankheiten oder Erbkrankheiten sind ebenso keine Seltenheit. Um Geld zu sparen, werden die Welpen schon früh verkauft. Der Verkauf von Welpen, die jünger sind als acht Monate, ist jedoch aus gutem Grund verboten.

Wer sich für einen Hund entscheidet, muss an Vieles denken. Neben der finanziellen Sicherheit, braucht das Tier Zeit für Spaziergänge, Training und Schmusereien. Außerdem will das neue Familienmitglied gut in die bestehende Familie passen. Dabei hilft euch gerne ein guter Züchter.

Eine Liste seriöser Hundezüchter findet ihr hier.

Weitere Informationen findet ihr auf der Website des Verbands für das Deutsche Hundewesen, dem größten Dachverband für Hundezucht und Hundesport in Deutschland. Darüber hinaus gibt es noch den Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V., der sich wie der Name schon andeutet, insbesondere um kleinere Hunderassen wie Malteser, Bologneser oder Chihuahuas bemüht.