Lob und Strafe
Um unseren Welpen zu einem selbstsicheren und gehorsamen Hund zu erziehen, bedienen wir uns am Besten einer Mischung aus autoritären und antiautoritären Erziehungsmethoden. Wir vermitteln ihm Autorität, indem wir durch konsequentes Handeln Sicherheit vermitteln, wobei Autorität keinesfalls mit Schlägen gleichzusetzen ist. Einen Welpen durch antiautoritäre Erziehung zu vermenschlichen, ist ebenso fehl am Platz. Zugestandene Freizügigkeit interpretiert er als Schwäche und versucht seinerseits die Rudelführung zu übernehmen. Unser Welpe muss von Beginn an lernen, wer der Herr im Haus ist. Schon im Rudel herrscht eine bestimmte Rangordnung - jedem Mitglied wird ein fester Platz zugewiesen. Parieren Welpen dort nicht, werden sie mit größter Strenge zurückgewiesen und erkennen die Autorität des Rudelführers an.
Wir stellen das Rudel für unseren Welpen dar beziehungsweise repräsentieren den Rudelführer. Versagen wir in unserer Führungsrolle, so produzieren wir hiermit einen schwierigen und eventuell aggressiven Hund, der seinerseits den Platz als Ranghöchsten einnimmt. Alltägliche Kämpfe, wie zum Beispiel der Kampf um den besten Platz auf dem Sofa werden so herbeigeführt. Unser Welpe braucht konsequente Zurückweisung, die er dankbar anzunehmen lernt und sich gerne dem menschlichen Rudelführer unterordnet.
Das heißt jedoch nicht, dass der Welpe keine Strafe erfahren sollte. Er muss von Anfang an lernen wann er willkommen ist und wann er stört, was für ihn erlaubt ist und was er zu unterlassen hat. Eine Strafe darf es jedoch nie geben, wenn der noch übermütige Welpe nicht genau das tut, was wir von ihm verlangen, sondern ausschließlich bei der Übertretung von Verboten. Diese lernt der junge Hund schnell verstehen, wenn wir ihn rechtzeitig in seine Schranken weisen. Ansagen sollten kurz und präzise erfolgen; richtiges Handeln durch viel Lob gefördert und somit gefestigt werden. Bei Zuwiderhandeln und Ungehorsam hingegen gilt es, unseren Welpen richtig und sinnvoll zu strafen. Dieses erfolgt natürlich nicht in Form von zugefügten Schmerzen, sondern in der Erschaffung von Situationen, die für den Hund unangenehm sind.
Beherzigen wir eine angemessene Mischung aus Autorität und Antiautorität, so wird unser Welpe alles tun um uns zu gefallen und wir können ihm dadurch sehr viel beibringen.
Die Erziehung des Welpen erfordert außerdem eine ausgewogene Mischung aus Lob und Strafe. Wie aber gestaltet sich die Bestrafung unsere Welpen bzw. wie erfährt er richtiges Lob? Strafe ist hier keinesfalls gleichzusetzen mit dem Schlagen des Welpen. Hierdurch erreichen wir lediglich, dass unser Welpe nur aus Angst vor Schmerzen gehorcht. Der Sinn der Bestrafung ist jedoch, dass unser Welpe versteht, dass er etwas falsch gemacht hat.
Als Beispiel nehmen wir einmal an, unser Welpe tollt ausgelassen auf der Wiese und wir möchten, dass er zu uns kommt. Rufen erzielt keine Wirkung und nur mit einer kleinen List (einem Leckerli vielleicht), ist es möglich, den jungen Hund dazu zu bringen, herzukommen. Wir ärgern uns jedoch, dass er nicht sofort gehört hat und bestrafen ihn, sobald er bei uns ist. Der Welpe versteht so nicht, was er falsch gemacht hat; verknüpft das Kommen also mit einer negativen Erfahrung und wird in den selben Situationen in Zukunft noch schlechter hören. Sinnvoller und für den Hund verständlicher wäre es gewesen, das Herankommen mit Lob zu bekräftigen. So wird er in Zukunft schneller auf unsere Rufe reagieren, da er weiß, dass es für ihn angenehm ist zu uns zu kommen.
Das Loben besteht nicht nur aus Leckerchen und Streicheleinheiten, sondern aus für den Hund gefühlten angenehmen Situationen. Lob sollte auch nicht im Übermaß erfolgen und unbedingt punktgenau auf das richtige Verhalten unseres Welpen ausgerichtet sein. Richtiges Verhalten muss sofort belohnt werden, damit unser Hund das Lob mit der Situation sinnvoll verknüpft. Um einen Hund zu strafen genügt es hingegen, ihm eine Situation so unangenehm wie möglich zu machen und das ganz ohne körperliche Pein. Wir bedienen uns dabei gerne einer lockeren Rolle aus Zeitungspapier, die für den Hund einen kaum merkbaren Schlag, dafür aber ein äußerst unangenehmes Klatschen auslöst. Folglich wird unser Welpe alles tun, um dieser unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen. Sinnvolles Strafen kann auch in Form eines Schlüsselbundes erfolgen, was bei unerwünschtem Hundeverhalten geräuschvoll neben den Hund geworfen wird. Wieder entstehen keine körperlichen Schmerzen, das Geräusch aber wird als unangenehm empfunden und die Verknüpfung zum Fehlverhalten erfolgt. Wie auch beim Lob erfolgt die Strafe in Maßen und in unmittelbarer Folge auf das falsche Verhalten.
Die Hundeerziehung beginnt bereits dann, wenn der Hund noch ein Welpe ist.
Die Bindung zwischen Mensch und Hund wird im Welpenalter geprägt.
Welpen sind Hundebabies und in Punkto Ausbildung genauso zu behandeln wie Kleinkinder.
Ein Hund braucht von Anfang an klare Regeln und ein beständiges Umfeld.
Um als Rudelführer akzeptiert zu werden, erwartet ein Welpe Führungsqualitäten von uns.
Welpen haben oft ihren eigenen Kopf. Hier gilt es, gezielt anzusetzen.