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Hundezähne

Das Gebiss unserer Hunde

Das Gebiss eines Hundes ist wesentlich ausgeprägter als das des Menschen. Je nach Hunderasse variiert die Zahnstellung durch die unterschiedlich ausgeprägten Unter- und Oberkiefer. Man unterscheidet hier zwischen kurzköpfigen Rassen (Boxer, Pekinese) und solchen mit länglichem Kiefer (Collie, Whippet).

Grundsätzlich kann man Gebiss eines Hundes mit dem eines Raubtieres, das auf das Fangen und Zerteilen von Beute spezialisiert ist, vergleichen. Die Zähne eines Hundes sind ein technisches Meisterwerk, geschaffen zum Reißen, Zerkleinern und Kauen von Nahrung. Die Kenntnis der Bedürfnisse und Pflege der Zähne dieses Haustieres ist entscheidend für lebenslange Gesundheit und Glück.

Die Zähne von Welpen und erwachsenen Hunden

Hunde werden zahnlos geboren. Nach der dritten Lebenswoche brechen 28 Zähne durch, die, wie beim Menschen, als Milchzähne bezeichnet werden. In dieser Phase haben die Welpen noch keine Backenzähne, weil sie von dem jungen Hund noch nicht gebraucht werden. Die Milchzähne sind klein und scharf. Sie haben eine kleine Wurzel, sodass sie nach rund vier Monaten durch die bleibenden Zähne ersetzt werden. Die Zahnbildung ist meistens im siebten Lebensmonat abgeschlossen. Die Zähne des erwachsenen Hundes sind viel größer und haben starke Wurzeln, denn sie müssen für den Rest des Lebens halten. Die Zähne eines Hundegebisses lassen sich in vier Gruppen einteilen:

Die Schneidezähne
In der Front des Kiefers befinden sich die Schneidezähne (lat. dentes incisivi). Diese relativ kleinen Zähne werden zum Schaben der Fleischreste vom Knochen verwendet. Manchmal benutzt der Hund diese Zähne, um sich damit zu putzen und zum Beispiel Flöhe oder andere Reizstoffe zu entfernen. Insgesamt gibt es zwölf Schneidezähne, sechs im Ober- und sechs im Unterkiefer.

Eckzähne (Fangzähne)
Die Eckzähne werden üblicherweise auch als Fangzähne (lat. dentis canius) bezeichnet. Der Hund verwendet sie um zu beißen und um etwas festzuhalten, wie zum Beispiel einen Knochen oder ein Spielzeug. Fangzähne sind sehr wichtig für die Ernährung des Hundes, der als Raubtier große Fleischstücke abbeißt und fast unzerkaut verschlingt. Hunde besitzen vier Fangzähne, zwei am Oberkiefer und zwei am Unterkiefer. Jedes Paar wird durch eine Reihe von Schneidezähnen getrennt.

Die Prämolaren
Die Prämolaren (lat. dentes praemolares), auch Reißzähne genannt, sind für das Kauen der Nahrung verantwortlich. Wilde Hunde benutzen diese Zähne auch, um das Fleisch von den Knochen zu reißen. Insgesamt verfügt ein Hund über 16 Prämolaren, jeweils vier auf jeder Seite in den oberen und unteren Backen. Die Prämolaren haben scharfe Ränder und die Zähne des Ober- und Unterkiefers arbeiten wie eine Schere zusammen.

Die Backenzähne
Von allen Zähnen des Hundes übernehmen die Backenzähne (lat. dentes molares), auch Molaren genannt, die schwerste Arbeit. Sie zerkleinern große Fleischteile, Knochen, Trockenfutter oder Hundekuchen in verdauliche Happen. Die Molaren sind stumpfe Zähne mit einen mahlenden Wirkungsweise. Jeder erwachsene Hund besitzt hinter den Prämolaren zehn Backenzähne: Zwei auf jeder Seite des Oberkiefers und drei auf jeder Seite des Unterkiefers.

Reinigung und Pflege
Hundezähne sind nicht besonders anfällig für Fäulnis. Hunde als Haustiere neigen jedoch zu Karies und Zahnfleischerkrankungen, wenn die Zähne nicht sauber gehalten werden. Auch gegen Zahnsteine sind Hunde nicht gefeit. Die meisten Hunde reinigen ihre Zähne durch das Kauen von Trockenfutter, Knochen oder Keksen, welche die Speisereste aus den Lücken zwischen den Zähnen entfernen. Bei Hunden, die überwiegend weiche Ernährung oder Dosenfutter erhalten, müssen die Zähne wie bei einem kleinen Kind regelmäßig geputzt werden. Dafür gibt es spezielle Hundezahncremes und Zahnbürsten. Die meisten Hunde benötigen eine Gewöhnungszeit, bevor sie jemanden an ihre Zähne lassen. Deshalb ist es empfehlenswert schon in der Welpenzeit mit der Zahnpflege zu beginnen.

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