Der hundefreundliche Garten – so gelingt’s

   Der hundefreundliche Garten – so gelingt’s


Der Sommer steht vor der Tür und somit für alle Hundebesitzer mit eigenem Garten endgültig die Outdoor-Saison. Passend dazu unser Ratgeber für alle Neulinge auf diesem Gebiet – und vielleicht mit dem einen oder anderen Tipp für echte Hundegarten-Profis.

Haben wir etwas Wichtiges vergessen? Schreibt einen Kommentar und helft den anderen Frauchen und Herrchen weiter.

 

Wie sieht ein hundegerechter Garten überhaupt aus?

Checkliste:

  • Den Garten ausbruchssicher umzäunen.
  • Alle für Hunde giftigen Pflanzen (Blumen, Sträucher, Bäume, Büsche) entfernen.
  • Für einen wetterfesten und vor Regen und Sonne schützenden Platz sorgen, zum Beispiel eine Hundehütte.
  • Natürlich muss für frei zugängliches Trinkwasser gesorgt sein.
  • Wer regelmäßig besonders heißen Witterungen ausgesetzt ist, kann seinem Hund zur Abkühlung auch ein Planschbecken oder eine kleine Wanne mit etwas Wasser zur Verfügung stellen.
  • Eine Ecke für Urin und Kot einrichten, damit der Rest des Gartens nicht zum „Minenfeld“ wird.
  • Viele Hunde lieben es, zu buddeln. Eine besondere Freude macht ihr ihnen also mit einer speziellen Buddelecke oder -kiste.
  • Ein Hund und ein Designergarten vertragen sich oft nicht. Wer einen aktiven Hund hat, sollte also damit rechnen, dass der Hund viel tobt und dabei keine Rücksicht auf teure Blumenarrangements nimmt. Gebt ihm also Platz zum Toben.

 

Tipps zur Gartenplanung und -gestaltung:

Wenn Hundebesitzer ihren Garten neu gestalten wollen, müssen sie „leider“ mehr beachten als hundelose Gartenbesitzer. Der geliebte Vierbeiner hat natürlich seinen eigenen Kopf und kümmert sich wenig um teure Pflanzen, kleine Statuen und komplizierte Beet-Arrangements. Daher ist bei der Planung etwas mehr Umsicht gefragt und euch solltet bewusst sein, dass der „Englische Rasen“ sicher nicht erreicht werden kann.

 

Checkliste:
  • Legt eine Skizze an. Darauf sollte alles Vorhandene markiert sein, zum Beispiel Bäume, Felsen, Schuppen, Teich, Haus, usw.
  • Als nächstes wird alles eingezeichnet, was im Garten entstehen soll, zum Beispiel Blumenbeete, neue Bäume, die Hundehütte, Gemüsegarten usw. Auch hier noch mal der Hinweis, dass bei Neuanpflanzungen unbedingt geprüft werden muss, ob Giftpflanzen darunter sind.
  • Auch Einrichtungen für den Vierbeiner sollten berücksichtigt werden, zum Beispiel der Futterbereich, die Buddelbereich und die Kotecke.
  • Ist die grobe Erstplanung fertig, legt nicht direkt los. Lasst es lieber noch ein paar Tage auf euch wirken und schaut, ob es auch langfristig eure Erwartungen an den eigenen Garten erfüllt. Noch lassen sich Planungen ändern, streichen und ergänzen.
  • Bei der Zaungestaltung muss selbstverständlich darauf geachtet werden, dass der Hund nicht drüber hinweg, unten durch oder zwischen den Zaunelementen entfleuchen kann.
  • Und rechnet damit, dass „Bello“ Chaos stiften wird: Blumenzwiebeln ausbuddeln, die frisch gereinigte Terrasse beschmutzen, im Teich herum planschen, sein nasses Fell auf den Gartenpolstern trocknen, nicht immer seine Kotecke benutzen und schon mal aufgeregt am Zaun hin und her laufen und vorbeigehende Menschen anbellen. Eine gewisse Toleranzgrenze sollte also vorhanden sein.

 

Wichtig! Der richtige Gartenzaun.

Wir Hundebesitzer kennen unsere Rabauken. Einige haben einen derartigen Freiheits- und Erkundungsdrang, dass ihnen praktisch kein Zaun Einhalt gebieten kann. Zum Schutz für sie, unsere Mitmenschen und ein friedliches Beieinander, auch mit Nicht-Hundefans, ist ein vernünftiger Zaun daher besonders wichtig.
Unsere Tipps:Wichtig! Der richtige Gartenzaun.

  • Der Zaun darf nicht nur zur Straße oder zum Gehweg absichern, sondern selbstverständlich auch zu den Nachbargrundstücken.
  • Unterschätzt nicht das Sprungvermögen eures Hundes. Je agiler der Hund, desto höher muss der Zaun sein.
  • Kontrolliert den Zaun regelmäßig, um Schwächen aufzudecken, bevor das Unglück geschieht und der Hund „ausbüxt“.
  • Leider reicht eine einfache, wenn vielleicht auch buschige Hecke als Begrenzung nicht aus. Ein stabiler Zaun muss es schon sein.
  • Wenn der Vierbeiner sehr buddelfreudig ist, solltet ihr für ein solides Fundament sorgen.
  • Merkregel: Wenn der Kopf des Hundes durchpasst, schafft es auch der Rest des Hundes. Hiernach die Abstände der Zaunelemente sowie zwischen Zaun und Boden bestimmen.
  • Vorsicht bei Maschendrahtzaun: Die Maschen können von cleveren Hunden schnell auseinander gezogen werden.
  • Falle Gartentür: Achtet auf ein ausbruchssicheres Schloss. Hunde lernen ungeheuer schnell. Zu begreifen, wie sich die Gartentür öffnen lässt, stellt die meisten vor ein weit kleineres Problem, als man glauben mag. Die Lösung hier ist ein Türknopf oder ein Vorhängeschloss.

 

Der richtige RasenDer richtige Rasen

Ja richtig. Auch beim Rasen können hundebesitzende Gartenfans mehr falsch machen, als man zuerst glauben mag. Deswegen haben wir ein paar Tipps, mit denen ihr zwar nicht den perfekten Zierrasen bekommt (unmöglich mit Hund), aber auch mehr als ein paar spärliche Halme.

Infrage kommende Rasensorten sind neben dem strapazierfähigen Rasen auch Sportrasen und Spielrasen. Diese Sorten lassen sich gut nachsäen, was bei der Anwesenheit eines wild tobenden Hundes öfter vorkommt als unter hundefreien Umständen. Außerdem wachsen sie schnell und dicht. Trotzdem solltet ihr bei frischer Aussaat natürlich darauf achten, dass euer Hund die Fläche erst betritt, wenn diese auch belastbar genug ist.

Wer keine Urin- und Kotecke für den Hund einrichten möchte oder kann, aber dennoch die braunen Urinstellen im Rasen verhindern möchte, kommt nicht drum herum, diese sofort nach dem Geschäft des Hundes mit viel Wasser auszuschwemmen.

Was eigentlich nicht extra erwähnt werden muss: Bei Düngung des Rasens muss der Vierbeiner natürlich auch von der entsprechenden Fläche ferngehalten werden.

Wer beunruhigt ist, dass sein Hund Gras frisst: Dies dient der Reinigung von Magen und Darm. Ein wenig später entledigt sich der Hund des Grases wieder durch Erbrechen. Knochenreste, Fremdkörper und Haare werden so aus dem Organismus entfernt. Bei sehr kurzem, oder gar keinem Rasen, ist es also gut, wenn ihr eurem Hund eine kleine Ecke mit hohem Gras bereitstellt, damit er sich daran bedienen kann. Im ausgewählten Fachhandel kann sogar extra ein Topf mit hohem Gras für Hunde gekauft werden. Letztlich macht das aber keinen qualitativen Unterschied. Der heimische Rasen tut’s also völlig.

 

Die Buddelecke:

Die meisten Hunde buddeln für ihr Leben gerne – wobei dies natürlich auch immer auf den Hund und teilweise die Rasse des Hundes ankommt. Floristen sehen es natürlich nicht gerne, wenn der Hund die schönen bunten Blumenbeete zerbuddelt, daher seid ihr mit einer speziellen Buddelecke für euren Hund gut beraten. Dort darf er sich dann nach Herzenslust austoben und lässt den Rest des Gartens unberührt – zumindest im Idealfall. Dem Hund das Buddeln ganz abzugewöhnen, ist wohl nur schwer möglich. Viel Bewegung und Beschäftigung sollen diese Leidenschaft wohl reduzieren, aber ganz ausschalten nicht.

Anforderungen an die Buddelecke:

  • Passt die Größe der Buddelecke an die Größe des Hundes an. Er sollte sich bequem drehen können und darüber hinaus noch etwas Platz haben.
  • Die Abgrenzung der Ecke sollte für den Hund klar erkennbar sein. Nur so wird er lernen, dass er nur dort buddeln darf – und das nach Herzenslust.
  • Halbschatten ist als Lage ideal. So ist auch die heiße Sommersonne keine Gefahr.
  • Solltet ihr eine Begrenzung nach unten haben wollen, dann sollten dem Hund ca. 30 Zentimeter Tiefe zur Verfügung stehen.
  • Die Buddelecke gehört ganz dem Hund und das sollte auch so bleiben. „Missbraucht“ die Buddelecke nicht als Bestrafung oder Ruheplatz. Der Hund soll die Ecke auf freiwilliger Basis nutzen. Wenn er sie sich auch als Ruheplatz aussucht, darf er das gerne, aber es sollte von alleine passieren und nicht antrainiert werden.

 

Die Kotecke:Die Kotecke

Diese Ecke kann dafür genutzt werden, zu verhindern, dass der Hund sich „unkontrolliert“ in den Garten entleert, der Rasen braune Flecken bekommt und dass die menschlichen Besucher des Gartens auf „Tretminen“ achten müssen. Natürlich ersetzt die Kotecke das Gassigehen nicht. Außerdem muss auch sie regelmäßig gereinigt werden, um nicht zur Geruchsfalle und Anziehort für Insekten und Ungeziefer zu werden.

Wenn der Hund den neuen Garten zum ersten Mal inspiziert, wird er seine Markierungen setzen wollen. Gibt es dann schon die Kotecke, geht am besten hinter ihm her, tadelt ihn, wenn an unerwünschten Stellen uriniert und lobt ihn, wenn es an der richtigen Stelle war. So wird der Hund schnell begreifen, wo er „darf“ und wo nicht.

Anforderungen an die Kotecke:

  • Die Kotecke sollte vom Rest des Gartens klar abgegrenzt sein, so dass auch der Hund das versteht.
  • Als Unterlage kann zum Beispiel Rasen, Erde oder auch Rindenmulch verwendet werden. Wichtig ist, dass das Material aufnahmefähig ist.
  • Damit der Hund auch gut markieren kann, sollte ein höheres Gewächs Bestandteil der Kotecke sein. Geeignet dafür sind ein Baum, Sträucher oder Büsche.
  • Außerdem sollte die Ecke regelmäßig gesäubert werden.

 

Achtung Gefahr!

Auf diese Dinge solltet ihr unbedingt ein Auge haben, um euren Hund beruhigt und auch mal ohne Aufsicht in den Garten zu lassen:

  • Der Zaun: Ein kaputter oder nicht-ausbruchssicherer Zaun kann zur unmittelbaren Gefahr werden, wenn der Hund entkommt und davon läuft. Viel befahrende Straßen sind nur ein Beispiel für vermeidbare Risiken.
  • Gifte Blumen, Sträucher, Büsche oder Bäume: Diese können zu ernsthaften Gesundheitsgefährdungen des Hundes führen.
  • Düngemittel: Auch wenn es den Pflanzen gut tun, für den herumwuselnden Hund sind sie eine ernsthafte Gefahr. Am besten nach alternativen und natürlichen Düngemitteln suchen.
  • Schädlingsbekämpfungsmittel wie Schneckenkorn oder Rattengift: Unnötig zu erwähnen, dass diese auch für den Hund eine ernsthafte Gefahr sind.
  • Fallobst: Im Herbst von den Bäumen fallendes Obst kann ebenfalls giftig für den Hund sein. Vor dem Pflanzen also abklären.
  • Der Komposthaufen: Haushaltsabfälle wie Zigarettenstummel, Kaffeesatz, Zwiebeln, Knoblauch und noch so einiges mehr schaden dem Organismus des Hundes. Den Komposthaufen also für den Hund unzugänglich anlegen.
  • Teichbewohner: Kröten, Salamander, Schlangen und Co. zieht es gerne zum heimischen Teich und sind ein beliebtes Spielzeug für Hunde. Allerdings kann – je nach Art – der bloße Hautkontakt des Hundes mit dem Besucher zu schweren Vergiftungen führen. Habt also ein Auge auf die Fauna eures Teiches und wenn euer Hund mit etwas Ungewöhnlichem spielt.

 

So klappt’s auch mit den Nachbarn!So klappt’s auch mit den Nachbarn!

Hundeprofis wissen’s: Hunde kommunizieren viel über ihr Bellen. Sie warnen vor Gefahren, drücken ihre Wünsche, Ängste und Unwillen aus oder wollen einfach nur Aufmerksamkeit haben. Ob und wie Hundebesitzer auf das Bellen ihres Hundes reagieren, ist letztlich eine Frage der Erziehungsmethode. Fakt ist aber, auf die eine oder andere Weise muss der Hundehalter handeln, bevor der Hund zum Dauerkläffer wird und ein Konflikt mit den Nachbarn unumgänglich ist. Dieser wird im Zweifel rechtlich am längeren Hebel sitzen.

 

Ein paar „Notfall-Tipps“:
  • Ist euer Hund bereits ein notorischer Kläffer, sollte der Besuch bei einer Hundeschule geplant werden.
  • Trainiert mit eurem Hund einen Befehl ein, bei dem er mit dem Bellen anfängt und auch einen, womit er wieder aufhört.
  • Manche Hundetrainer empfehlen, dem Hund bei unerwünschtem Verhalten, das Maul zuzuhalten. Diese Form der Maßregelung entspricht der Erziehung einer Hündin gegenüber ihrer Welpen.  Diese umschließt mit ihrem Maul das ihres Nachwuchses und bestraft so unerwünschtes Verhalten. Wir halten das – zumindest in dieser Situation – allerdings nicht für die beste Idee.
  • Könnt ihr das Bellen des Hundes als Angst identifizieren, nehmt ihm die Angst vor der entsprechenden Situation. Ist es zum Beispiel die Angst vor dem Alleingelassen werden, gibt es viele Trainingsansätze, die schnell Wirkung zeigen. Zum Beispiel: Die Intervalle des Alleinbleibens an Anfang des Trainings auf wenige Minuten begrenzen und im weiteren Verlauf dann Stück für Stück verlängern.

 

Nun stehen den Hundefreuden im eigenen Garten nichts mehr im Weg. Wer einen großen Garten zur Verfügung hat und sich auch gerne handwerklich betätigt, kann seinem Hund einen richtigen Spielplatz aufbauen. Dazu gehören dann Laufbalken, Tunnels und Wippen. Sportliche Kandidaten können einen kleinen Agility-Parcours einrichten und mit ihren Hunden im heimischen Garten üben. Aber achtet auf spitze Kanten und sonstige potenziellen Gefahrenquellen. So macht der Garten auch dem Hund Spaß und ihr könnt euch entspannt zurücklehnen.

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