Ballspiele gelten als die klassische Beschäftigungsart für Hunde und sind für die meisten Menschen fest mit dem Verhalten von Hunden verknüpft. Dabei sind diese Spiele nicht immer vollkommen gesund und in Ordnung. Denn durch ein falsches Verhalten des Hundehalters wird das Ballspielen für den Hund sogar zum Stress und kann sich auf Dauer negativ auf die Aufmerksamkeit der Fellnasen auswirken. Aus diesem Grund ist es wichtig die Ballspiele einer kritischen Betrachtung zu unterziehen und dem Hund gezielte Ballspiele anzubieten, welche weniger Stress aber viel mehr Freude bieten.
Spielen ist immer auch Beziehungsarbeit
Wer mit seinem Hund spielt und diesen durch verschiedene Aufgaben herausfordert, der arbeitet immer auch an der Beziehung zwischen Mensch und Hund. Dabei ist es wichtig, dass der Hundehalter nicht als einfache Ballwurfmaschine angesehen wird, sondern das Spiel von sich aus beginnt und auch wieder beendet. Diese klare Strukturierung macht es sowohl für den Hund als auch für den Hundehalter einfacher und gibt dem Hund die Chance sich zum Ende des Spiels hin zu entspannen.
Ballspiele sind für viele Hunde besonders intensiv
Hunde sind nicht per se auf Bälle fixiert. Die meisten Ballspiele von Hundehaltern beschränken sich allerdings darauf den Ball zu werfen und den Hund apportieren zu lassen. Hier werden die Jagdinstinkte des Hundes angesprochen, es fließen Adrenalin, Cortisol und Dopamin durch den Hundekörper und der Hund kann seine Lust am Jagen und Suchen in vollen Zügen ausleben. Leider kommt es dabei oftmals zu Problemen, da eine solche Hormonausschüttung vom Körper auch als Stress empfunden wird. Beendet nun der Mensch das Spiel in einer Situation, in welcher der Hund noch vollkommen aufgekratzt ist, wird der Hund zusätzlich frustriert. Die daraus oftmals resultierenden Übersprunghandlungen werden von Menschen oftmals mit dem Begriff Ball-Junkie in Verbindung gebracht. Dabei ist es viel mehr eine klassische Konditionierung, welche vom Hundehalter geprägt und ausgelöst wird.
Variantenreiches Spiel mit dem Ball spricht alle Sinne an
Sinnvoller ist es also, die Spiele mit dem Ball variantenreicher zu gestalten und somit die verschiedenen Sinne des Hundes gezielt anzusprechen. So können solche Ballspiele wie das Apportieren beispielsweise intensiviert werden, wenn der Hund erst nach einem Kommando vom Hundehalter hinter dem Ball herjagen darf. Das stärkt den Gehorsam des Hundes und verändert das Spiel deutlich. Denn der Hund muss sich merken, wo der Ball gelandet ist und diesen gegebenenfalls erschnüffeln.
Ähnlich verhält es sich, wenn der Hundehalter den Ball nicht wirft, sondern diesen versteckt. Hat der Hund dieses Spiel einmal begriffen, kann die Suche nach dem Ball eine enorm große Freude bereiten und den Hund zusätzlich auslasten. Zwar ist hier auch der Hundehalter stärker gefordert, aber gemeinsamer Sport steigert nicht nur die Gesundheit sondern auch die Zufriedenheit.
Dem Hund eine flexible Unterhaltung bieten
Ballspiele können auch nach einem ganz anderen Muster ablaufen. Beispielsweise kann der Hund dafür belohnt werden, wenn er einen größeren Ball bewegt und beispielsweise in ein Tor schießt. Hierfür muss der Hundehalter den Hund für das Anstupsen des Balles belohnen und dem Hund nach und nach klar machen, was von ihm verlangt wird. Dies ist zu Anfang ein wenig schwieriger, sorgt dann aber für eine große Unterhaltung beim Hund, welcher die Bewegungen des Balles gezielt kontrollieren muss.