Rat an Tierhalter*innen: Bereits jetzt für den Notfall vorsorgen

   Rat an Tierhalter*innen: Bereits jetzt für den Notfall vorsorgen

Foto: Simone Dalmeri via Unsplash

  Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Welttierschutzgesellschaft (WTG). Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.

Berlin, 19. März 2020 – Aufgrund der raschen Verbreitung der Infektionskrankheit Covid-19 empfiehlt die Welttierschutzgesellschaft (WTG) allen Tierhalter*innen in Deutschland, einen Notfallplan für ihre Haustiere zu erstellen – unabhängig von der Situation, in der sich die Personen aktuell befinden. Zu einem Notfallplan gehört, bereits jetzt zwei bis drei mit dem Tier vertraute Personen anzusprechen, die im Falle einer Erkrankung oder präventiven Quarantäne die Betreuung des Tieres übernehmen können.

„Für Hunde und Pferde, für deren Betreuung ein Gang vor die Tür notwendig ist, muss für den Fall einer Quarantäne eine vertrauensvolle Pflege gewährleistet sein“, sagt Daniela Schrudde, Tierärztin und Leiterin der Tierschutzarbeit bei der WTG. „Welche weiteren Tierarten in eine Betreuung gegeben werden sollten, hängt vom Einzelfall ab: Katzen, Kaninchen, Vögel oder auch andere Kleintiere können im Falle einer präventiven Quarantäne oder eines milden Krankheitsverlaufes in der Wohnung bleiben – in vertrauter Umgebung und als Stütze für die Betroffenen.“

Findet sich im Freundes- oder Bekanntenkreis keinerlei Möglichkeit für die Tierbetreuung, stehen hilfsbereite Menschen in der Region oder professionelle Tierpfleger*innen unterstützend zur Seite. In sozialen Medien wie Twitter und Facebook bieten dieser Tage sehr viele Nutzer*innen unter Hashtags wie #Coronahilfe, städtebezogen z.B. #CoronaBerlin oder in Gruppen wie „Gassigeher“ bundesweit ihre Hilfe an. Wer auf diese Hilfe aus der näheren Umgebung zurückgreifen will oder muss, sollte sicherstellen, dass sich diese Menschen schon jetzt mit dem Tier vertraut machen. Eine Unterbringung im Tierheim sollte nur als allerletzte Maßnahme in Betracht gezogen werden.

Tierhalter*innen sollten außerdem darauf achten, dass Futter und notwendige Medikamente für ihr Tier vorhanden sind. Eine angemessene Vorsorge für den Fall einer Erkrankung oder einer Quarantäne bedeutet, dass Nahrung für mehrere Tage, maximal zwei Wochen, bereitsteht. Ob Tierarztpraxen schließen müssen, sollten weitergehende Maßnahmen wie Ausgangssperren beschlossen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Die Berufsverbände fordern von Bundesministerin Klöckner, Tierärzte und tiermedizinisches Personal als systemrelevant einzustufen, um Praxisschließungen zu verhindern. Die Welttierschutzgesellschaft hält eine solche Einstufung ebenfalls für dringend geboten. Eine Entscheidung dazu steht aber noch aus.

Es ist daher ratsam, jetzt präventiv Rücksprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt zu halten, sollte das Tier dringend auf Behandlungen oder Medikamente angewiesen sein. Vor einem Tierarztbesuch ist es jedoch wichtig, sich telefonisch anzukündigen und zu informieren, ob für den Zugang zu den Praxen bereits bestimmte Einschränkungen oder Vorschriften gelten.

Sowohl aktuell in freiwilliger sozialer Isolation als auch für den Fall einer Ausgangssperre sollten sich Hundehalter*innen auf verkürzte Gassi-Gänge in Wohnungsnähe beschränken. Um das Bedürfnis ihres Tieres nach Bewegung und Beschäftigung zu berücksichtigen, können sie ihm Indoor-Aktivitäten und Intelligenz-Spiele bieten. Im Handel gibt es eine Reihe sinnvoller Angebote.

Allgemein rät die Welttierschutzgesellschaft allen Tierhalter*innen in diesen herausfordernden Zeiten zu Rücksichtnahme und Vorsicht. Zum Umgang mit Haustieren kursieren viele Meldungen, die nicht immer den Tatsachen entsprechen (zum Beispiel Falschmeldungen, dass Haustiere Sars-CoV-2 verbreiten könnten). Bei Unklarheiten sollte der professionelle Rat der Tierärztin oder des Tierarztes eingeholt werden statt entsprechende Online-Beiträge ungeprüft zu teilen.

Auf ihrer Website stellt die Welttierschutzgesellschaft weitere, ausführliche Informationen für Tierhalter*innen bereit. Für fachliche Informationen steht Ihnen Daniela Schrudde, Tierärztin und Leiterin der Tierschutzarbeit bei der WTG, gerne zur Verfügung.

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