Tiercoach: Cannabidiol erzielt bei Haustieren gute Erfolge

  

„Entspann dich, Dicker!“ oder „Depressive Elefanten bekommen Cannabis“ – das sind nur zwei der sensationslüsternen Schlagzeilen, die eine Ankündigung des Warschauer Zoos in diesem Sommer verarbeiteten. Denn die leitende Zoo-Tierärztin Agnieszka Czujkowska hatte bekannt gegeben, dass sie drei Elefanten mit Hanföl gegen Stress therapiere.

Die ersten Medienreaktionen untermauern, dass sich noch immer das hartnäckige Vorurteil hält, Hanf sei eine Droge. Dabei hat die Pflanze zahlreiche verschiedene Bestandteile. Im Fall des Warschauer Zoos wurde eine Studie mit CBD-Öl gestartet. CBD darf dabei nicht mit der bekannten Droge THC verwechselt werden. „Wir würden nie etwas verabreichen, das für die Tiere gefährlich ist“, verteidigte Czujkowska ihre Maßnahme. Denn Cannabidiol wird bereits bei Pferden und Hunden erfolgreich als Therapie eingesetzt und kann hier gute Erfolge erzielen!

Cannabidiol lindert zahlreiche Beschwerden auch bei Haustieren

CBD ist die Abkürzung für den Hanfbestandteil Cannabidiol. Im menschlichen Organismus wirkt es laut CBDsFinest im Endocannabinoid-System an den CB1- und CB2-Rezeptoren, die unter anderem für die Regulierung von Stimmungen, Entzündungen, der Verdauung und Schmerzen verantwortlich sind. Auch Hunde verfügen über ein Endocannabinoid-System.

Das enge Verwandtschaftsverhältnis von Wirbeltieren wird bereits seit Jahrhunderten in der präklinischen Forschung genutzt und so durch Tierversuche mögliche Wirkungen beim Menschen untersucht. Das funktioniert auch anders herum. Bei Tieren rücken vor allem folgende Eigenschaften von Cannabidiol in den Vordergrund:

  • krampflösende Wirkung
  • Hemmung von Übelkeit
  • Hemmung von Entzündungen
  • schmerzlindernde Eigenschaft
  • angstlösende Eigenschaft
  • appetitanregende Wirkung

Diese Wirkungen können bei Krankheiten wie Krebs, Arthrose und Epilepsie auch bei Tieren Linderung schaffen – insbesondere bei chronischen Entzündungen, bei denen Cannabidiol auch bei Haustieren die einhergehenden Symptome lindern kann.

Damit ist CBD ein breites Einsatzgebiet bei Hunden gegeben. Positive Effekte zeigen sich auch bei Demenzerkrankungen und geriatrischen Problemen sowie Allergien (speziell Juckreiz) oder auch Stress – beispielsweise durch die Angst vor dem Gewitter ausgelöst. Und das ohne jegliche Drogenwirkung. Denn CBD:

  • hat keine psychoaktive Wirkung
  • löst keinen Rauschzustand aus
  • ist bei einem gleichzeitigen THC-Gehalt unter 0,2 Prozent legal

Studienlage: Wissenschaftliche Erkenntnisse von CBD bei Hunden

Während beim Menschen die gesundheitsfördernde Wirkung von Cannabidiol in mehreren Studien bereits belegt wurde, gibt es in der Tiermedizin derzeit eher wenige entsprechende Untersuchungen. Doch in den letzten Wochen und Monaten wurden auch hier Belege geboten. Eine aussagekräftige Studie im Februar 2020 stammt von Dr. Dana Vaughn, Gründer der amerikanischen Abteilung Canopy Animal Health in der Canopy Growth Corporation. Der Geschäftsbereich hat sich auf Forschungsarbeiten spezialisiert, anhand derer fundierte CBD-Produkte für Hunde und Katzen entwickelt werden soll. In der vorliegenden Studie wurde unter anderem ein CBD-haltiges Cannabisprodukt an 20 gesunden Beagle getestet, infolge dessen eine CBD-Öl-Empfehlung für die Veterinärmedizin ausgesprochen wurde.

Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigt, dass CBD bei Hunden mit Epilepsie die anfallsartigen Symptome signifikant gelindert hat. Auch diese Studienautorin, die amerikanische Tierärztin Stephanie McGrath spricht eine Empfehlung für CBD-Öl aus. Studien zur Wirkung bei Arthrose bei Hunden sind rar gesät. Das liegt wohl augenscheinlich daran, dass die Schmerzwahrnehmung von Tieren analytisch kaum nachvollzogen werden kann. Dennoch hat eine Untersuchung aus dem Jahr 2018 bereits nahegelegt, dass Cannabidiol auch zur Therapie von Arthritis bei Hunden geeignet ist. Der Studie aus dem Veterinärmedizinisches College Ithaca in den USA zufolge hat die Einnahme von CBD zu einer erhöhten Aktivität und Verringerung von Schmerzen geführt.

Kauf- und Dosiertipps: CBD-Produkte für den Vierbeiner

Haustierbesitzer sollten anhand dieser Erkenntnisse jedoch nicht zu irgendeinem CBD-Produkt greifen. Denn es gibt CBD-Öle, die speziell für die Vierbeiner konzipiert sind. Hier gibt es signifikante Unterschiede zu den Produkten für den Menschen. Sie sind zumeist für Tiere niedriger konzentriert. Denn die richtige Dosis von Cannabidiol hängt unter anderem auch vom Körpergewicht ab – Haustiere wiegen deutlich weniger als Menschen. Bei Nahrungsergänzungsmitteln für Tiere reicht meist eine Konzentration von einem bis fünf Prozent aus.

Zudem sind solche Produkte oft mit Geschmacksnuancen versehen, die den Verzehr für die Tiere attraktiver machen sollen – wie beispielsweise die Geschmacksrichtungen „Huhn“ oder „Rind“. CBD-Produkte für Haustiere gibt es inzwischen als Öl, als Leckerli oder in Form von Kapseln oder Zäpfchen. Dennoch sollten auch Haustierbesitzer beim Kauf auf eine möglichst hohe Qualität achten. Der biologische Anbau der Hanfpflanze und auch ein modernes Extraktionsverfahren sind hier ebenso wie bei humanen Angeboten wichtig.

CBD-Öle können als Ergänzungsmittel zum Alleinfutter gegeben werden. Die Einnahme ist nicht auf einen einzelnen Fall beschränkt, sondern kann eine regelmäßige Gabe sein, um die Gesundheit insgesamt zu optimieren und die Hunde bei Verdauungsstörungen, Bewältigung von Stressmomenten und epileptischen Anfällen zu unterstützen. In der Regel ist eine Gabe pro Tag ausreichend, bei stärkeren Leiden sind aber auch zwei bis drei Dosen täglich denkbar. Eine genaue Dosieranleitung liegt jedem Produkt in der Packungsbeilage bei. Auch zahlreiche Tierärzte sind CBD inzwischen aufgeschlossen und bei der richtigen Dosierung gern behilflich.

Zusammenfassung

CBD kann auch in der Veterinärmedizin erfolgreich eingesetzt werden. Erste Studien zeigen, dass Cannabidiol bei Stress, Stimmungsschwankungen, Epilepsie und Schmerzen auch bei Haustieren wie Hunden Linderung schaffen kann.

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