Warum Passivrauch auch für Haustiere gefährlich ist und welche Haustiere besonders betroffen sind

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Fast allen Menschen sind die gesundheitsschädlichen Risiken von Zigarettenrauch bekannt. Rund 7.000 verschiedene schädliche Chemikalien werden beim Rauchen in die Luft abgegeben. Schädlich sind laut der Food and Drug Administration (FDA) davon um die 100. Während sich Raucher bewusst diesem Risiko aussetzen, sind Haustiere ungefragt dem gefährlichen Passivrauch ausgeliefert.

Welche Risiken Passivrauch für Haustiere birgt

Durch den Passivrauch ist das Risiko an Krebs zu erkranken bei den Haustieren ähnlich wie bei Menschen massiv erhöht. Hunde, die Passivrauch ausgesetzt sind, haben eine um 60% erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu bekommen. Eine Studie von 1998 zeigt zudem auf, dass Hunde, die über längere Zeit Passivrauch ausgesetzt sind, deutlich häufiger an Nasenkrebs und Krebs der Nasennebenhöhlen erkranken. Laut der Studie sterben Hunde, bei denen Nasenkrebs diagnostiziert wird, innerhalb eines Jahres.

Entscheidend bei der Frage, ob das Risiko für Lungen- oder Nasenkrebs erhöht ist, ist die Länge der Hundenase. Laut der FDA erkranken Hunde mit langen Nasen häufiger an Nasenkrebs. Kurzschnäuzige Hunde hingegen sind gefährdeter für Lungenkrebs. Erklärt werden kann dieses Phänomen dadurch, dass die gefährlichen Schadstoffe durch die kurze Nase schneller in die Lunge gelangen können.

Für Haustiere wie Katzen und Vögel, die ihr Fell oder Gefieder putzen, hat Passivrauch eine weitere gefährliche Komponente: Die Schadstoffe werden beim Putzen mit der Zunge aufgenommen und wandern so direkt in den Organismus. Mögliche Folge sind bösartige Tumore und Erkrankungen, die das Immunsystem betreffen. Bei Katzen scheinen zusätzlich die Nieren durch den Passivrauch belastet zu werden. 2007 fand die Universität Minnesota Rückstände von Nikotin im Urin von Katzen.

Wie stark die Lebensdauer eines Tieres durch den Passivrauch verkürzt wird, ist nur schwerlich in Zahlen zu belegen. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen die Auswirkungen: Wie viel Passivrauch ist das Haustier in seinem Leben ausgesetzt? Welche genetischen Prädispositionen an Krebs zu erkranken bringt es mit? Entscheidend ist an dieser Stelle außerdem das Eigengewicht des Tieres.

Rauchen und Haustiere miteinander vereinen

Um seine Haustiere vor Passivrauch zu schützen, sollte das Rauchen komplett nach draußen verlegt werden. Wer weiterhin in seiner Wohnung rauchen will, kann auf E-Zigaretten umzusteigen. Das Dampfen hat gegenüber Zigaretten den Vorteil, dass die dort enthaltenen Schadstoffe in weitaus geringerer Konzentration vorliegen. Studien zeigen, dass E-Zigaretten 95% weniger Schadstoffe beinhalten und daher für Haustiere weitaus weniger schädlich sind.

Das Dampfen hat einen weiteren nicht zu unterschätzenden Vorteil. Gerade bei jungen und verfressenen Hunden kann es vorkommen, dass diese ungewollt Zigarettenstummel verschlucken. Frisst ein Hund einen Zigarettenstummel, handelt es sich um einen medizinischen Notfall. Nikotin verursacht bei Haustieren eine Vergiftung. Bereits 4 mg Nikotin können für einen Hund je nach Gewicht lebensgefährlich werden. Zum Vergleich: Eine Zigarette enthält je nach Sorte bis zu 30 mg Nikotin, ein Zigarettenstummel 5 bis 7 mg. Typische Symptome für eine Nikotinvergiftung sind Erbrechen, Speicheln, ein Anstieg der Körpertemperatur, allgemeine Schwäche, Unsicherheiten im Gangbild und im schlimmsten Fall kann ein Herz-Kreislauf-Versagen eintreten.

Seinem Haustier zuliebe sollte grundsätzlich auf das Rauchen in der Wohnung verzichtet werden. Das Risiko, dem Tier zu schaden, egal ob Hund, Katze oder Fisch, ist in Anbetracht der möglichen gesundheitlichen Konsequenzen zu groß.

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