Vom Garten in den Napf: PETA-Expertin gibt 11 Tipps für eine tierfreundliche Hundeernährung

   Vom Garten in den Napf: PETA-Expertin gibt 11 Tipps für eine tierfreundliche Hundeernährung

Bild von Spiritze auf Pixabay

  Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.

Aktuelle Studie: Fleischbasierte Tiernahrung schadet der Umwelt

Stuttgart, 30. Juni 2021 – Optimale Kost für Hunde: Immer mehr Menschen profitieren von den Vorteilen einer veganen Ernährung und wollen auch ihrem Hund mit einer tier- und umweltfreundlichen Verpflegung etwas Gutes tun. Auch mit Blick auf die Ökobilanz ein wichtiger Schritt, denn laut einer aktuellen Studie [1] hat eine fleischbasierte Hundeernährung einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Dabei beinhaltet ein ausgewogener pflanzlicher Speiseplan alles, was Hunde für ein langes und gesundes Leben benötigen und kann den Vierbeinern köstlich schmecken. Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA, hat jahrelange Erfahrung mit der veganen Hundeernährung und gibt Menschen mit Hunden 11 nützliche Tipps zur Umstellung.

„Hunde haben zwar vermutlich die gleichen Vorfahren wie Wölfe, gehören per Definition jedoch zu den Allesessern. Deshalb können die Vierbeiner von einer pflanzenbasierten Ernährung profitieren“, sagt Lisa Kainz. „Werden einige wenige Tipps beachtet, freuen sich Mensch und Hund über die unkomplizierte Futterumstellung und die vielfältigen Möglichkeiten.“

11 Tipps für den einfachen Wechsel auf eine ausgewogene pflanzliche Hundeernährung:

  • Die Umstellung: Hunde sollten langsam an die neue Ernährung gewöhnt werden, damit sich auch der Darm der neuen Futterzusammensetzung anpassen kann. Am besten wird der pflanzliche Anteil von Tag zu Tag erhöht, bis die Futterumstellung nach etwa zwei Wochen abgeschlossen ist. Größere Kotmengen sind in den ersten Wochen möglich, jedoch nicht weiter schlimm.
  • Geschmäcker sind verschieden: Wie auch bei Menschen gibt es unter Hunden Individuen, die alles gerne essen, und solche, die sich ihre Lieblingsstücke herauspicken. Es ist ratsam, verschiedene Varianten auszuprobieren und auch die Konsistenz der Mahlzeit zu variieren. Viele Hunde mögen ihr pflanzliches Essen lieber püriert, andere bevorzugen Futter mit etwas gröberen Stücken. Auch der Standplatz und das Material des Futternapfes können ausschlaggebend sein.
  • Gesundes Eiweiß aus der Pflanze: Hunde können fast alle Nährstoffe problemlos aus Pflanzen aufnehmen – so auch Eiweiß. Besonders bewährt haben sich gekochte Linsen und Erbsen oder Lupinen. Auch Vollkornnudeln, Kartoffeln und Reis schmecken den Vierbeinern.
  • Obst und Gemüse: Neben den Klassikern – Äpfeln und Karotten – mögen viele Hunde auch Rote Beete, Spinat, Kürbis, Bananen oder Beeren.
  • Powerpakete: Nüsse, Samen und Sprossen sind voller Energie – davon profitieren auch Vierbeiner. Menschen mit Hund können Sprossen wie Alfalfa, Quinoa oder Radieschen selbst ziehen und diese unter die Mahlzeit mischen. Viele Vierbeiner genießen ganze Nüsse als Snack für zwischendurch oder knabbern gerne an einer Karotte. Auch in Haselnuss-, Walnuss-, Sonnenblumen- und Kürbiskernen sowie Leinsamen stecken wertvolle Inhaltsstoffe, die den tierischen Speiseplan bereichern. Von Mandeln wird wegen der enthaltenen Blausäure abgeraten. Und Achtung: Macadamianüsse sind für Hunde hochgiftig.
  • Leckereien aus dem Garten: Kräuterpflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel oder Petersilie sind nicht nur gut für die Gesundheit der menschlichen Begleitung, sondern machen püriert untergemischt auch den Hundenapf grüner. Bitte hier auf die Dosierung achten und wenn möglich den Hund wählen lassen, welche Kräuter er gerade benötigt.
  • Leckere Belohnungen: Kauknochen aus toten Tieren sind von gestern. Viele Hunde nagen zur Abwechslung auch gerne an rohen Süßkartoffeln, naschen ein wenig Räuchertofu oder beschäftigen sich mit weichen Kauwurzeln.
  • Supplement: Wie auch bei anderen selbstzubereiteten Ernährungsformen, wie z.B. dem sogenannten Barfen, müssen die selbstgekochten Mahlzeiten genau berechnet und mit einem Supplement für vegane Hundeernährung angereichert werden, sonst können Mangelerscheinungen entstehen. Supplemente sind im Online-Handel erhältlich.
  • Doch lieber Fertigfutter? Mittlerweile gibt es in Fachgeschäften oder diversen Onlineshops ein großes Angebot an rein pflanzlichem Alleinfutter oder Leckerlies. Wer sich also nicht zutraut, die Mahlzeit für seinen Vierbeiner komplett selbst zuzubereiten, der kann auf diese tier- und umweltfreundlichen Alternativen zurückgreifen.
  • Immer genug trinken: Viele Hunde nehmen zu wenig Flüssigkeit auf oder trinken lieber aus einer schmutzigen Pfütze als daheim aus dem Napf. Mit einem Schuss Hafer- oder Reisdrink oder mit etwas gekochter Gemüsebrühe lässt sich das langweilige Wasser aufpeppen. Manche Hunde mögen lieber abgestandenes Wasser, für andere muss die Flüssigkeit mehrmals täglich gewechselt werden. Wie auch beim Essen können der Standort oder das Material des Napfes das Trinkverhalten beeinflussen.
  • Glänzendes Fell: Eine kleine Menge Öl (je nach Gewicht des Hundes) mit ins Essen gemischt verbessert meist Haut und Fell der Vierbeiner. Gerne wird hier zu Lein-, Hanf-, Distel- oder Schwarzkümmelöl gegriffen.

Wer unsicher ist, ob sein Hund bestimmte Produkte der oben genannten Lebensmittel aufgrund von Vorerkrankungen, Allergien oder Ähnlichem nicht essen sollte, bespricht dies bitte vor einer Futterumstellung mit informiertem tierärztlichen Personal. Die Zusammensetzung der einzelnen Nahrungskomponenten hängt von Größe, Gewicht und anderen individuellen Faktoren ab. In jedem Fall ist es ratsam, sich ausreichend in den zahlreichen Fachpublikationen zur veganen Hundeernährung zu informieren. Wichtig: Wenn dem Hund etwas nicht schmeckt, sollte das Tier auf keinen Fall zum Essen oder Hungern gezwungen werden.

Die Technische Universität Berlin hat die Umweltbilanz einiger sogenannter Haustierarten untersucht, Unter anderem wurde der ökologische Fußabdruck eines 15 Kilo schweren „Durchschnitthundes“ in 13 Lebensjahren ermittelt. Das Ergebnis: fleischbasiert ernährte Hunde sind die Tiere mit der zweitschlechtesten Ökobilanz. Neben der Nahrung haben auch die Ausscheidungen der Hunde signifikante Folgen für die Umwelt [1].

Genau wie Menschen leiden auch immer mehr Hunde an Allergien, die durch tierische Substanzen ausgelöst werden können. Viele Fachleute raten von einer Rohfleischfütterung, dem sogenannten Barfen, ab, da so Krankheiten und Parasiten übertragen werden können. Konventionelles Hundefutter verursacht millionenfaches Tierleid – und gerade Tierhaltende sollten über den Tellerrand beziehungsweise Hundenapf hinausschauen und sich über die rein pflanzliche Hundeernährung informieren.

[1] Technische Universität Berlin (2020): Ein Hundeleben und sein CO2-Fußabdruck: Online abrufbar unter: https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/profil/pressemitteilungen-nachrichten/2020/august/oekobilanz-eines-hundes/ (30.06.2021).

Weitere Informationen:
PETA.de/Hund-Katze-vegan-ernaehren
PETA.de/Themen/Gruende-vegan-Ernaehrung-Hunde/
PETA.de/Themen/veganes-Hunderfutter-Rezepte/
PETA.de/Themen/vegane-Leckerli-Rezepte/

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