Zuckerersatzstoff giftig für Hunde

   Zuckerersatzstoff giftig für Hunde

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  Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation aktion tier. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.

Dass Schokolade und Weintrauben für Hunde giftig sind, ist ein alter Hut. Was einigen Tierbesitzern neu sein dürfte, ist die Tatsache, dass der Zuckeraustauschstoff Xylit – auch Xylitol genannt – hochgiftig für Hunde ist.

„Xylit führt bei Hunden innerhalb von 30 bis 60 Minuten zu massivem Unterzucker“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V. „Im Gegensatz zum Menschen führt dieser Stoff beim Hund zu einem rasanten Anstieg des Hormons Insulin, was wiederum den Spiegel des echten Zuckers im Blut des Hundes senkt“, führt sie aus. Abhängig von der aufgenommenen Dosis resultieren daraus Krämpfe, Leberversagen, Koma und im schlechtesten Fall sogar der Tod des Hundes. Je nach Xylit-Gehalt können beispielsweise schon ein bis drei zuckerfreie Kaugummis für einen mittelgroßen Hund tödlich sein.

Ab 0.1 g Xylitol/kg Körpergewicht sollten tierärztliche Maßnahmen zur Entgiftung eingeleitet werden. Bezeichnet wird dies als Dekontamination. „Zu gut Deutsch heißt das, es muss verhindert werden, dass der Zuckerersatzstoff aus dem Darm in den Hundekörper gelangt“, erklärt die Veterinärin. „Zum einen sollte der Hund schnellstmöglich eine Spritze bekommen, die Übelkeit auslöst und den Vierbeiner dazu bringt zu erbrechen“, beschreibt sie den ersten dringlichsten Schritt. Auf diese Weise wird das Tier eine möglichst große Menge des zuvor aufgenommenen Giftstoffs wieder los. Im Anschluss kann Aktivkohle gegeben werden, dass die weitere Resorption aus dem Darm verhindern soll. Ob diese Maßnahme tatsächlich zielführend ist, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Landläufig wird Xylit auch Birkenzucker genannt. Das hört sich zwar deutlich gesünder an, ist es aber nicht. Es handelt sich chemisch um dieselbe Struktur.

Katzen reagieren auf den Zuckeraustauschstoff übrigens unempfindlich. Sie zeigen erst bei deutlich höheren Dosen, deren Aufnahme unwahrscheinlich ist, Vergiftungserscheinungen.

„Besser es kommt gar nicht erst soweit und der Tierbesitzer passt auf, dass sein Liebling den mit Xylitol gesüßten Kuchen erst gar nicht erwischt“, schließt die Veterinärin ab.

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