Kambodscha: 61 Hunde auf dem Weg zum Schlachthaus gerettet

   Kambodscha: 61 Hunde auf dem Weg zum Schlachthaus gerettet

Foto: © VIER PFOTEN | Kim Chhay

  Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.

VIER PFOTEN unterstützt Behörden bei Konfiszierung von Hunden

Hamburg, 23. Februar 2021 – Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat 61 Hunde, die am Sonntag von lokalen Behörden in Siem Reap, Kambodscha, konfisziert wurden, in ihre Obhut genommen. Die jungen Hunde, viele von ihnen noch Welpen, waren auf dem Weg in ein Schlachthaus in Kampong Cham, als Polizisten sie eingepfercht in sechs kleinen Käfigen in einem Kleinbus entdeckten. Der Fahrer des Busses wurde verhaftet.

Obwohl in Siem Reap der Handel mit Hundefleisch bereits seit Juli 2020 verboten ist, war es in Kambodscha die erste von der Regierung durchgeführte Beschlagnahmung von Hunden, die für die Schlachtung bestimmt waren. Nach der Konfiszierung wurden alle Hunde aus den engen Käfigen befreit und vorübergehend in ein provisorisches Gehege entlassen. Gemeinsam mit den lokalen Organisationen „Paw Patrol Cambodia“ und „Animal Rescue Cambodia“ kümmert sich VIER PFOTEN um die Beschaffung von Futter und Medikamenten für die Tiere. Ein Tierärzte-Team und die lokalen Behörden sind derzeit vor Ort, um die Hunde zu impfen und ihre Verletzungen zu versorgen. Bei den beschlagnahmten Hunden handelt es sich sowohl um gestohlene Tiere als auch um Streuner.

„Viele der Hunde sind noch Welpen. Sie leiden unter Hitzeerschöpfung und sind stark dehydriert. Es ist unklar, wie lange die Hunde in dem Kleinbus ausharren mussten. Sie waren extrem hungrig, was darauf schließen lässt, dass sie mehrere Tage nichts zu essen hatten. Wir bereiten derzeit ein Außengehege vor, indem die Hunde sicher untergebracht und versorgt werden, bis wir ein neues Zuhause für sie gefunden haben. Dieses erstmalig harte Durchgreifen der Behörden sendet eine klare Botschaft an Hundefleischhändler in Kambodscha. Der Handel wird nicht toleriert“, sagt Dr. Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Südostasien.

Siem Reap als Dreh- und Angelpunkt für Hundefleischhandel
Siem Reap hat im Juli 2020 als erste Provinz Kambodschas das Schlachten und Handeln von Hunden für ihr Fleisch verboten, dennoch gilt sie laut VIER PFOTEN nach wie vor als Hotspot für den landesweiten Hundefleischhandel. Recherchen zeigen, dass Kleinbusse jeden Monat geschätzt 3.750 lebende Hunde von Siem Reap zu den großen Schlachthäusern in Kampong Cham, Kampong Thom und Skun bringen. Dort werden sie ertränkt, erstochen oder erhängt, enthaart und von Großhändlern an die über hundert dokumentierten Hundefleisch-Restaurants in der Hauptstadt Phnom Penh verkauft. Jährlich werden in Kambodscha geschätzt drei Millionen Hunde für ihr Fleisch getötet. Seit 2018 arbeitet VIER PFOTEN eng mit der kambodschanischen Regierung zusammen, um den brutalen Handel mit Hundefleisch zu beenden. Der Handel ist nicht nur grausame Tierquälerei, sondern stellt auch aufgrund von Tollwut-Ausbrüchen und Verbreitung zoonotischer Krankheiten ein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar.

Über eine Million Menschen gegen Hunde- und Katzenfleischhandel
Um den Hunde- und Katzenfleischhandel in Südostasien nachhaltig zu beenden, hat VIER PFOTEN eine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene in Kambodscha, Vietnam und Indonesien gestartet. Über eine Million Menschen weltweit haben bereits die Petition für das Ende des grausamen Handels unterschrieben.

„Durch Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den verantwortlichen Behörden und Tourismusverbänden sollen die Regierungen dazu gebracht werden, strenge Tierschutzgesetze einzuführen, die den brutalen Handel verbieten. Das wird nicht nur Tiere, sondern auch Menschen schützen. Die aktuelle COVID-19 Pandemie hat gezeigt, welche Risiken der Handel mit lebendigen Tieren birgt. Unhygienische Haltungsbedingungen, brutale Praktiken, Vermischung kranker Tiere: Das alles ist auch im Hunde- und Katzenfleischhandel zu beobachten. Es ist ein ideales Umfeld für die Entstehung neuer Viren“, erklärt Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und Leiter der VIER PFOTEN Kampagne in Südostasien.

Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection Alliance), die gegen den Handel in Südostasien lobbyieren.

Unterschreiben Sie die VIER PFOTEN Petition gegen den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch hier.

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