VIER PFOTEN Umfrage: Knapp Hälfte der online gefundenen Welpen zeigt auffälliges Verhalten

   VIER PFOTEN Umfrage: Knapp Hälfte der online gefundenen Welpen zeigt auffälliges Verhalten

Foto: © VIER PFOTEN / Pogotowie dla Zwierz_t

  Bei nachstehendem Text handelt es sich um eine Pressemeldung der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Weitere Informationen findet Ihr am Ende des Artikels.

Welpenhandel floriert, viele der Hunde sind anfällig für Krankheiten

Hamburg, 6. Mai 2021 Die Nachfrage nach Hundewelpen hat durch die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr stark zugenommen – und ist noch immer konstant hoch. Dies befeuert auch den illegalen Handel, sodass VIER PFOTEN die Entwicklungen genauer untersucht hat. Die repräsentative Umfrage der globalen Stiftung für Tierschutz zeigt: 15 Prozent der Deutschen legten sich während der Corona-Pandemie einen Hund zu, die meisten davon einen Welpen.

Laut der Umfrageergebnisse haben dabei 14 Prozent ihren Hund über das Internet, also über Kleinanzeigen-Portale oder in den sozialen Medien, gefunden. Ein zu großer Anteil, denn hiervon zeigten knapp 50 Prozent nach Angaben der Befragten ein auffälliges Verhalten. Dahinter verbirgt sich oft eine grausame Ursache: Viele dieser Welpen stammen aus dem illegalen Welpenhandel. Die Tiere werden hier meist in Osteuropa in sogenannten Vermehrerstationen unter schrecklichen Bedingungen regelrecht produziert. Sie werden viel zu jung von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt und dann quer durch Europa transportiert. Dadurch, dass die Welpen viel zu kurz gesäugt werden, kein Sozialverhalten lernen können und bei der Aufzucht und dem Transport extrem nachlässig behandelt werden, entstehen bei den Tieren nachhaltige Angst- und Verhaltensstörungen. Zudem sind viele der Welpen bereits vor dem Verkauf schwer krank – auch weil sie keine notwendigen Impfungen erhalten haben.

„Die Wahrscheinlichkeit, ein krankes Tier zu bekommen, ist bei online inserierten Welpen wie beim Münzwurf: 50/50 – nur handelt es sich hierbei um ein fühlendes Lebewesen. Unsere Umfrage bestätigt, dass etwa die Hälfte der auf Kleinanzeigen-Portalen gekauften Welpen im Nachhinein auffälliges Verhalten zeigte und einige von ihnen sogar starben! Das zeigt wieder einmal sehr deutlich, dass die skrupellose Welpenmafia die Anonymität des Internets ausnutzt, um hier kranke und viel zu junge Tiere zu verkaufen. Käuferinnen und Käufern kann nicht länger die alleinige Verantwortung zugeschoben werden, unseriöse Anzeigen von seriösen zu unterscheiden. Dafür brauchen wir gesetzliche Regelungen, die Online-Plattformen verpflichten, die Identifikation von Tieren und Anbietenden zuverlässig zu prüfen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss das Problem endlich angehen und den Online-Handel mit Tieren sicher machen! Nur so kann das Leid von Millionen Tieren und Menschen beendet werden“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN. 

Kleinanzeigen-Portale als Umschlagsplatz für illegale Welpen
Der Onlinehandel mit Tieren ist noch immer kaum reguliert, die Identifikation von Tier und VerkäuferIn werden nicht verifiziert. Das macht Online-Plattformen und die sozialen Medien für den illegalen Handel mit Tieren extrem attraktiv. Die Anzeigen mit süßen Bildern, falschen Informationen zum angebotenen Tier und gefälschten Papieren sind für KäuferInnen kaum zu erkennen. VIER PFOTEN empfiehlt bei einem Hundewunsch, immer zuerst im örtlichen Tierheim zu schauen oder ausschließlich bei zertifizierten und nachweislich seriösen ZüchterInnen einen Hund zu kaufen. Zudem rät die Organisation dazu, einen Kaufvertrag abzuschließen. Einen Mustervertrag sowie weitere Tipps für einen verantwortungsvollen Welpenkauf finden Sie hier.

VIER PFOTEN hat eine Modelllösung entwickelt, mit der der Online-Handel mit Tieren sicher gemacht werden könnte. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Weitere Informationen zum illegalen Welpenhandel finden Sie hier.

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